Zuerst zweifelnd, dann beruhigt

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jule1 Avatar

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Die Ewigkeit ist ein guter Ort wünschte ich mir als Leseexemplar, weil mich das Thema, wie wir in diesem Land mit Gott, mit der Kirche und dem Glauben an sich umgehen.
Die ersten Seiten fand ich unglaublich gut, im mittleren Teil verlor ich manchmal den Bezug zur Geschichte, zu Elkes Suchen nach dem Glauben, nach ihrer Berufung, aber am Ende fügte sich alles wieder sehr, sehr gut zusammen.
Schwierigkeiten hatte ich mit den Seiten, als es um Lukas und Kari und das Motodrom ging. Da konnte ich, wie schon erwähnt, für mich keine Beziehung zum Thema des Buches herstellen.

Was mir dann aber wieder unglaublich gefallen hat, war die Idee von Tamar Noort, die Kirche in Edena, in der Elke ihren kranken Vater vertreten muss, durch einen Wasserschaden absacken ließ. Ein starkes Fundament braucht sie, um stehen bleiben zu können. Dieses Bild lässt sich auf wunderbare Weise auf all unsere Leben übertragen, mit einem starken Fundament schafft man auch schwierige Zeiten. Die Taufpredigt, die Elke auf den letzten Seiten, ist dann auch keine, die sie ihrem Vater aus dessen Beständen "geklaut" hat, sondern ihre ganz eigene und sehr menschliche Beschreibung ihrer Situation.

Ihre Beziehung zu ihrem Freund Jan zerbricht, weil auch zum Ende des Romans klar wird, dass sie ihm nie von den Dingen erzählt hat, die wirklich wichtig waren in ihrem Leben. Sie hat ihn nicht teilhaben lassen und das ist keine Basis für eine funktionierende Beziehung. Aber das Ende lässt vermuten, dass Elke daraus gelernt hat und vielleicht gibt es einen Neuanfang für die Beiden.Mir hat der Roman insgesamt gut gefallen und wen das ursächliche Thema interessiert, dem kann ich ihn uneingeschränkt empfehlen.