In vielen Rezensionen lese ich, dass der Hinweis "Thriller" auf dem Buchcover irreführend ist, weil es eher eine Familienerzählung als ein Thriller ist. Dem kann ich mich nicht so ganz anschließen.
In "Die Experten" wird eine nicht ganz so präsente Nachkriegszeitspanne erzählt, in der in Ägypten massiv gegen Israel aufgerüstet wird (militärisch), und der damalige Präsident Nasser hierfür deutsche Ingenieure ins Land holt, da diese nach den Schrecken des Dritten Reiches auf Grund ihrer Arbeit für die Rüstung keinen allzuguten Stand mehr hatten. Das betraf zwar vor allem die "kleinen Leute", also Mechaniker, Konstrukteure oder andere Planer für Flugzeugbau und Waffentechnik, während die großen Waffenbosse weiterhin ihre Schäfchen sehr gut im Trockenen halten konnten. Da kommt dieses Angebot aus Ägypten natürlich gerade recht.
Auch Ritas Vater hat ein solches Angebot bekommen und lebt mit der jüngeren Tochter Petra (Pünktchen) und seiner Frau Ingrid in Ägypten, während die beiden älteren Kinder Rita und Kai in Deutschland sind und dort auf die Schule gehen bzw. - bei Kai - studieren wollen. Rita bekommt aber Ärger, wird vom Vater nach Ägypten geholt, und sie verliebt sich Hals über Kopf in das Land, während die Mutter von Sozialängsten und Putzphobien immer wieder an den Rande des Zusammenbruchs gerät.
Erst langsam kristallisiert sich für Rita und ihre Geschwister heraus, was genau der Vater in Ägypten eigentlich macht, und während Kai rebelliert und sich abkapselt, trägt Rita ein Stück weit diese Entwicklung mit. Bis sich dann aber Anschläge häufen und Menschen zu Schaden kommen. Ab da schälen sich immer mehr die Hintergründe und auch die Gefahren heraus, die diese Melange aus Kriegstreiberei, Anerkennung der deutschen Ingenieurskunst, Fremdenfeindlichkeit und Geltungssucht heraufbeschwört.
Anfangs fiel es mir ein bisschen schwer, in den Schreibstil der Autorin hineinzufinden, denn sie wechselt ohne Absatz oder Erklärungen von der Gegenwart und die Vergangenheit, und mehr als einmal habe ich mich verwirrt gefragt, ob dem Lektorat oder dem Verlag hier ein textlicher Fehler unterlaufen ist. Wenn man aber erst mal das System verstanden hat und sich auf diese Erzählweise einlässt, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die einzelnen Protagonist:innen wirken echt und nah, und die meisten machen eine recht schöne Entwicklung durch. Vor allem die Mutter und die jüngste Schwester haben mich zum Schluss hin doch recht beeindruckt.
Alles in allem eine sehr interessante und kurzweilig aufgebaute Geschichte, die durchaus als Thriller durchgehen kann - es muss ja nicht ständig rumgemetzelt werden.
In "Die Experten" wird eine nicht ganz so präsente Nachkriegszeitspanne erzählt, in der in Ägypten massiv gegen Israel aufgerüstet wird (militärisch), und der damalige Präsident Nasser hierfür deutsche Ingenieure ins Land holt, da diese nach den Schrecken des Dritten Reiches auf Grund ihrer Arbeit für die Rüstung keinen allzuguten Stand mehr hatten. Das betraf zwar vor allem die "kleinen Leute", also Mechaniker, Konstrukteure oder andere Planer für Flugzeugbau und Waffentechnik, während die großen Waffenbosse weiterhin ihre Schäfchen sehr gut im Trockenen halten konnten. Da kommt dieses Angebot aus Ägypten natürlich gerade recht.
Auch Ritas Vater hat ein solches Angebot bekommen und lebt mit der jüngeren Tochter Petra (Pünktchen) und seiner Frau Ingrid in Ägypten, während die beiden älteren Kinder Rita und Kai in Deutschland sind und dort auf die Schule gehen bzw. - bei Kai - studieren wollen. Rita bekommt aber Ärger, wird vom Vater nach Ägypten geholt, und sie verliebt sich Hals über Kopf in das Land, während die Mutter von Sozialängsten und Putzphobien immer wieder an den Rande des Zusammenbruchs gerät.
Erst langsam kristallisiert sich für Rita und ihre Geschwister heraus, was genau der Vater in Ägypten eigentlich macht, und während Kai rebelliert und sich abkapselt, trägt Rita ein Stück weit diese Entwicklung mit. Bis sich dann aber Anschläge häufen und Menschen zu Schaden kommen. Ab da schälen sich immer mehr die Hintergründe und auch die Gefahren heraus, die diese Melange aus Kriegstreiberei, Anerkennung der deutschen Ingenieurskunst, Fremdenfeindlichkeit und Geltungssucht heraufbeschwört.
Anfangs fiel es mir ein bisschen schwer, in den Schreibstil der Autorin hineinzufinden, denn sie wechselt ohne Absatz oder Erklärungen von der Gegenwart und die Vergangenheit, und mehr als einmal habe ich mich verwirrt gefragt, ob dem Lektorat oder dem Verlag hier ein textlicher Fehler unterlaufen ist. Wenn man aber erst mal das System verstanden hat und sich auf diese Erzählweise einlässt, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die einzelnen Protagonist:innen wirken echt und nah, und die meisten machen eine recht schöne Entwicklung durch. Vor allem die Mutter und die jüngste Schwester haben mich zum Schluss hin doch recht beeindruckt.
Alles in allem eine sehr interessante und kurzweilig aufgebaute Geschichte, die durchaus als Thriller durchgehen kann - es muss ja nicht ständig rumgemetzelt werden.