Interessante Familiengeschichte mit realem historischem Hintergrund

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gisel Avatar

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In den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zieht es viele deutsche Flugzeugkonstrukteure, Triebwerksbauer und Raketentechniker nach Ägypten. Gemunkelt wird, dass viele von ihnen mit einer Nazi-Vergangenheit behaftet sind. Doch in ihrer Arbeit in Kairo ist das nicht von Belang. So ziehen auch Rita Hellbergs Eltern mit den beiden Töchtern nach Kairo. Rita lernt das Leben dort schätzen, doch nach einer ersten Euphorie kehren mit den Jahren immer mehr Bedenken in ihre Gedanken ein, bis ihr klar wird, in welchem Konflikt sie gelandet ist.

Als dokumentarischer Roman stützt sich diese Geschichte auf reale historische Ereignisse mit realen Personen der Zeitgeschichte. Deshalb liegen diesem Buch umfangreiche Recherchen zugrunde, die das Leben in den Sechzigern im Kreise der deutschen Ingenieure zwischen Kairo und Deutschland realistisch nachbildet. Das Buch wird demzufolge zu einem Polotthriller, der die verschiedenen Seiten der Geschehnisse gut wiedergibt. Deshalb kann man die Geschichte kaum mal so schnell nebenher lesen, ich musste mich immer wieder konzentrieren bei der Lektüre. Aufgebaut wie ein Fotoalbum mit Fotos und den dazugehörigen Geschichten entwickelt sich eine interessante Familiengeschichte auf dem Hintergrund der Nachkriegszeit bis hin in die Siebziger Jahre. Ich fand es sehr spannend, wie die Geschehnisse Auswirkungen auf die Gedanken der Protagonisten haben, das war für mich sehr gut nachvollziehbar. So entdeckte ich ein Stück Zeitgeschichte, die mir bisher kaum bekannt war.

Auf Grund der realistischen Einbettung der Geschehnisse in den historischen Hintergrund empfehle ich diese Familiengeschichte sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.