Langatmig

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
buchwoerter Avatar

Von

Der Einstieg in die Geschichte hat mir wirklich gut gefallen. Die Atmosphäre, die Gedanken und die Lebenswelt der Protagonistin waren sehr einleuchtend und gut nachvollziehbar.
Besonders die Erzählung anhand eines "Fotoalbums" fand ich sehr, sehr gelungen. Zu Beginn eines jeden Kapitels wurde ein Foto genauestens beschrieben, der inhaltlich zu dem Kapitel passte. So konnte man die Handlung mithilfe des Fotoalbums verfolgen. Die Idee ist wirklich sehr gelungen und hat den einzelnen Kapiteln mehr Tiefe gegeben.

Wer auf einen spannenden Thriller hofft, wartet hier vergebens. Dieses Buch ist eher politisch und weist keinerlei Spannungsmomente auf. Stattdessen erfährt man viel über die Nachkriegszeit und den Kalten Krieg, was ich wirklich sehr informativ fand. Leider war die Kombination aus original Zeitungsberichten oder Zeitzeugenaussagen in Kombination mit der erfundenen Erzählung nicht meins. Es war mir oft einfach zu viel und ich konnte mich nicht auf die Stränge, Charaktere und das drumherum konzentrieren. Zudem wurden sehr viele Situationen sehr in die länge gezogen, sodass ich kaum noch wusste, was für die Handlung wichtig ist und was unbedeutend. Das Buch ist mit Sicherheit wunderbar recherchiert, doch ich habe es nur bis Seite 400 geschafft. Mich konnte weder der Schreibstil noch die Handlung in den Bann ziehen, was ich wirklich sehr schade fand. Denn ich glaube, dass die Geschichte rund um die Familie und die vielen originalen Informationen durchaus erzählenswert und wichtig sind. Wer einen Roman sucht, der sich inhaltlich mit dieser Zeit beschäftigt wird mit Sicherheit auf seine/ihre Kosten kommen.