Nahostgeschichte spannend verpackt und erzählt

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beatrix Avatar

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Die junge Rita Hellberg gelangt gegen ihren Willen nach Ägypten, wo ihr Vater als einer der Experten für die ägyptische Regierung als Ingenieur in der Rüstungsindustrie arbeitet.
Die Geschichte wird in Form von drei Fotoalben erzählt, wobei ein Foto, das beschrieben wird immer als Einleitung für ein neues Kapitel dient. Rund um Ritas Familie - eine depressive Mutter, eine kleine Schwester, die viel zu wenig Beachtung durch die Eltern erfährt und ein Vater, der mit sich und seiner Arbeit nicht wirklich im Reinen ist -mit ihren Problemen mit sich selbst sowie mit dem Leben in Ägypten, erfährt der Leser vieles zu Hintergründen der Zeit Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Politische Verflechtungen, alte Nazi-Größen, die wieder an Einfluß gewinnen, die ägyptische Regierung um Nasser, die nahezu diktatorisch herrscht, machen diesen Roman zu einer sehr gute Mischung zwischen Fiktion und Realität. Mein Wissen um die Geschehnisse in dieser Zeit hat durch das facettenreiche Geschehen, das geschildert wird durchaus gewonnen. Der Nahostkonflikt bekommt durch das Aufrüsten Ägyptens ein ganz anderes Gewicht. Und durch diese Geschichte um Rita und die Entwicklung die sie beim Erwachsenwerden durchmacht in einer fremden Welt und Kultur ist das Ganze spannend und abwechslungsreich geschrieben. Rundum gelungen und empfehlenswert.