lebendig und doch ohne Leben

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wallerie0 Avatar

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Trostlosigkeit, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit spricht aus jeder Zeile. Dies geht nicht spurlos am Leser vorbei, wird ihm doch schnörkellos ein Schicksal offenbart, das er sich kaum vorstellen kann, zu beängstigend und unerträglich wäre es für einen selbst. Die Villa von Autorin Linda Conrads ist zu ihrer Welt geworden. Seit über zehn Jahren hat sie dieses selbst gewählte Gefängnis nicht mehr verlassen. Doch auch hier holt sie die Vergangenheit ein, lässt sie nicht los. Nach außen hin gefestigt, doch innen noch immer wund und verletzlich. Keine wirkliche Sicherheit, weder traurig noch froh, zwar produktiv, doch in steinernen Mauern und Lethargie gefangen, ohne sich selbst eingesperrt zu fühlen. So lange niemand den wahren Grund für dieses Verhalten kennt, ist es ihr egal, was die Leute von ihr denken. Nur sehr wenige wissen vom lange zurück liegenden Schicksalsschlag, der sie noch immer fesselt, von dem sie noch immer traumatisiert ist: ihre jüngere Schwester wurde ermordet und Linda sah das Gesicht des Mörders. Nun, nach so vielen Jahren, sieht sie eben dieses Gesicht in einer Nachrichtensendung im Fernsehen wieder.