Die Falle

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Ich habe eine neue Lieblingsautorin gefunden: Melanie Raabe. Ich kann gar nicht genau sagen, was mich besonders an dem Buch gepackt hat. Die Autorin hat einfach eine ganz besondere Art zu schreiben, die mich sofort mitgerissen hat. Sie kann Gefühle unglaublich gut rüberbringen ohne viele Worte darüber zu verlieren.

In dem Buch geht es um eine Schriftstellerin, die komplett zurückgezogen lebt. Nachdem sie vor zehn Jahren ihre ermordete Schwester gefunden hat und den Mörder kurz gesehen hat, bevor dieser verschwunden ist, hat sie sich, traumatisiert durch das Erlebte, immer mehr zurückgezogen und verlässt mittlerweile ihr Haus gar nicht mehr. Eines Tages meint sie, den Mörder von damals im Fernsehen wiedererkannt zu haben, ein Journalist. Sie schreibt ein Buch über den Mord und lädt ihn als einzigen Journalisten zu einem exklusiven Interview ein. Dies alles ist nur Teil ihres Plans: eine Falle, um ein Geständnis vom Mörder ihrer Schwester zu bekommen. Dieses Interview läuft allerdings völlig anders als geplant und zum Schluss ist überhaupt nicht mehr sicher, was Realität oder Einbildung ist und wer damals wirklich der Mörder war.

Die Autorin hat die einzelnen Stimmungen im Buch großartig rübergebracht. Es war so spannend, dass ich das Buch zum Schluss gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. In der Mitte des Buches hatte ich kurz die Befürchtung, dass sich der Teil mit dem Interview zu weit ausdehnen könnte, da der Teil wirklich lang ist. Aber die Befürchtung konnte ich zum Glück wenig später ablegen.

Die Auflösung ist bis kurz vor Schluss nicht vorhersehbar. Da denkt man, man hat eine Ahnung, was vor sich geht, nur um ein paar Seiten später wieder alles in Frage zu stellen.
Ein einziger kleiner Kritikpunkt ist das Ende ganz zum Schluss. Meiner Meinung nach war das nicht notwendig. Hier hätte mir vielleicht ein offenes Ende besser gefallen.

Aber insgesamt ein tolles Buch, das ich unbedingt weiterempfehlen würde.