Fallen und Fallstricke

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gisel Avatar

Von

Die erfolgreiche Romanautorin Linda Conrads lebt seit mehr als zehn Jahren völlig zurückgezogen in ihrem Haus. Sie hat nur zu wenigen Menschen Kontakt, sie selbst kann ihr Anwesen nicht verlassen. Der Grund dafür liegt darin, dass sie Zeugin wurde an der Ermordung ihrer Schwester. Der Mörder wurde damals nicht gefasst, obwohl Linda sein Gesicht gesehen hat. Durch einen Zufall sieht sie das Gesicht im Fernsehen wieder, es ist ein erfolgreicher Journalist. Da die Polizei ihr schon vor Jahren keine wirkliche Hilfe war, entschließt sie sich, den Mörder selbst zur Rede zu stellen. Dazu lädt sie ihn zu einem Interview ein, ein Novum, denn Linda Conrads hat seit Jahren keinen Kontakt zu Journalisten gepflegt. Nun hat sie ein Buch geschrieben, das den Mord an ihrer Schwester aufarbeitet, und der Mörder wird es selbstverständlich vorab lesen. Doch die Falle, die sie ihm stellt, bringt sie in größte Gefahr.
Wer ist denn nun der Mörder? Ist es vielleicht doch nicht der Journalist, kann es sein, dass Linda sich so getäuscht hat? War es Linda sogar selbst? Psychologisch ausgeklügelt stellt die Autorin das, was vorher so klar schien, in Frage und lässt Linda an ihren Wahrnehmungen gründlich zweifeln. Die Aufklärung erfolgt erst gegen Ende, so dass die Spannung gut gehalten wird. Angeheizt wird die Spannung dadurch, dass die Erzählung zweigeteilt ist: Zum einen rollt sich die Geschichte aus Lindas Erleben auf, zum anderen werden parallel dazu Kapitel aus Lindas Buch eingebaut.
Ein gelungenes Debüt, das ich gerne weiterempfehlen werde.