Ich weiß solche Dinge

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
nina2401 Avatar

Von

Nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte, war ich hellauf begeistert von diesem Buch. Der eindringliche Schreibstil in Kombination mit Ich-Form und Präsens gingen mir ganz besonders unter die Haut. Die sehr ruhige Sprache mit einem Hauch Poesie und ihren treffenden Vergleichen gefielen mit sehr gut. Die Spannungsfaden war von Anfang an hauchfein … und riss.

Linda breitet ihr Seelenleben in allen Einzelheiten vor mir aus. Das war mir etwas zu viel. Die anfängliche knisternde Spannung bekam dort schon Risse, krabbelte aber weiter durch die Zeilen. Der erste Cliffhanger ließ dann auch nicht auf sich warten und anfangs verfolgte ich atemlos ihre Rachegedanken. Zugegeben, zu diesem Zeitpunkt war ich noch fasziniert davon, mit welcher Konsequenz, Akribie und Disziplin sie ihren Plan verfolgt.

Aber je mehr ich in die Geschehnisse eintauchte, um so unsympathischer wurde mir Linda. Ihre Besserwisserei und die ständige Wiederholung von „Ich weiß solche Dinge“ Immer wieder musste sie betonen, dass sie durch ihr Einsiedlerdasein so viel Zeit zum Lesen hatte. Durch die Ich-Form bekam ich immer weitere Einblicke in ihre kranke Seele, in ihre Paranoia. Als dann auch noch der Schreibstil wechselte und Melanie Raabe ihre Protagonistin nicht mehr ruhig erzählen ließ, sondern mir die Worte wie Pistolenschüsse vor den Kopf knallte, da hätte ich das Buch fast abgebrochen. Meine Güte, war das anstrengend. Und es brachte mich in der Geschichte nicht weiter, sondern verwirrte mich sehr. Ich habe es dann zu Ende gelesen, weil ich doch sehr neugierig war. Und dann fand ich das Ende einfach nur konstruiert und … es hat mir absolut nicht gefallen.