Nichts so wie es scheint?

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sasto19 Avatar

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Linda Conrads ist eine sehr erfolgreiche Romanautorin. Ihre Außenkontakte sind spärlich – seit elf Jahren lebt sie zurückgezogen in einem großen Haus mit Garten mit ihrem Hund Bukowski, das sie nie verlässt. Diese Entscheidung hat einen guten Grund: Vor 11 Jahren wurde ihre Schwester ermordet und sie hat den Täter vor seiner Flucht kurz gesehen. Dieser konnte jedoch nie ausfindig gemacht werden. Seit diesem Tag schottet sie sich komplett von der Außenwelt ab, lässt Einkäufe erledigen, hat einen Gärtner und bekommt ab und zu Besuch von ihrem Verleger.
Eines Tages jedoch sieht Linda im Fernsehen in einer Reportage ein Gesicht – und schlagartig wird ihr klar, dass dies zu dem Mörder ihrer Schwester gehören kann. Fieberhaft überlegt sie, wie sie mit dieser Erkenntnis umgeht. Und wie sie ihn alleine zur Strecke bringen kann. Oder ihn in eine Falle lockt. Da der Mann Journalist ist, bastelt sie einen gut ausgedachten Hinterhalt zusammen: Sie schreibt einen Krimi, in welchem sie den Mord an ihrer Schwester zum Thema macht. Dies ist zwar außergewöhnlich, da sie sich bisher nicht in diesem Genre bewegt hat, aber macht die Medienwelt noch mehr auf sie aufmerksam. Zum Erscheinen des Krimis bucht sie den Mörder ihrer Schwester als Journalist für ein erstes Exklusivinterview. Sie überträgt alle Energie in einen ausgeklügelten Plan, diesen Mann zu überführen. Und er nimmt das Angebot in ihrem Haus tatsächlich an …

Mein Fazit: Die Falle ist die spannende und mitreißende Geschichte einer Frau, die den Mord an ihrer Schwester verarbeiten muss. Der gut strukturierte und bis ins kleineste ausgetüftelte Plan, den Mörder zu überführen, kann eigentlich nur funktionieren. Doch was, wenn der angebliche Mörder doch vielleicht der Falsche ist?
Die Geschichte ist – trotz ihrer scheinbaren Klarheit in der Sache – immer etwas verwirrend und enthält auch einige Wendungen, die den Leser zwischendurch an der Wahrheit zweifeln lassen.
Die Erzählung aus der Protagonistin wechselt sich mit der Geschichte aus Lindas neuem Buch ab. So erfährt man einiges über die Protagonistin und ihr Verhältnis zu ihrer Schwester, die verzweifelten Gespräche mit der Polizei und das Leben des Journalisten. Immer wieder wird man in die Gedanken, Ängste und Zweifel der Protagonistin gezogen, die nachvollziehbar und sehr authentisch wirken, aber an manchen Stellen auch mich als Leserin überraschen!

Ein tolles rasantes Buch mit interessanten Abläufen und Gedanken, Beschreibungen und Wirrungen, das man ungern aus der Hand legt und gerne in einem Rutsch liest!