Psychologischer Krieg: Linda gegen Victor

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ger6892daerger Avatar

Von

Das Cover des Buches ist eher schlicht und unauffällig. In einer Buchhandlung hätte es mich nicht unbedingt angesprochen.
Zum Inhalt: Die erfolgreiche Autorin Linda Conrads lebt seit dem Mord an ihrer Schwester völlig isoliert und zurückgezogen allein in ihrem Haus, das sie seit 11 Jahren nicht mehr verlassen hat. Sie hat ihre ermordete Schwester gefunden und noch einen kurzen Blick auf den Mörder erhascht, bevor dieser entkommen ist. Allerdings glaubt ihr keiner, weder die Polizei noch ihre Eltern, dass dieser Mann überhaupt existiert. Eines Tages sieht Linda im Fernsehen den Journalisten Victor Lenzen, in dem sie den vermeintlichen Mörder wiedererkennt. Wird ihr jemand glauben? Linda schmiedet einen privaten Racheplan. Sie verfasst ihren neuen Roman, indem sie den Mord an ihrer Schwester schildert und sie glaubt, dass der Mörder sich darin wiedererkennen wird. Sie lädt ihn zu einem Privatinterview nach Hause ein und möchte dabei DNA Spuren sammeln, um dann die Anwesenheit des Mannes im Zimmer ihrer Schwester beweisen zu können. Der Plan scheint zu gelingen, Victor kommt tatsächlich zum Interview. Doch gleichzeitig erhält Linda die Nachricht, dass die alten DNA Spuren unbrauchbar geworden sind. Was soll sie jetzt tun? Ihre einzige Chance ist es, Victor zu einem Geständnis zu bringen. Es entwickelt sich jetzt ein spannendes Katz und Maus Spiel, in dessen Verlauf der Leser immer unsicherer wird, ob Victor tatsächlich der gesuchte Mörder ist. Die Spannung wird bis zum furiosen Ende aufrecht erhalten.
Die Autorin hat sich für die Ich Perspektive entschieden, ihr gelingt es sehr gut, Lindas Gedanken und Gefühle zu beschreiben, der Leser wird im Verlauf des Romans zu Linda selber. Obwohl sie keine blutrünstigen Szenen beschreibt, ist ihr ein sehr spannender Thriller gelungen. Es ist nichts, wie es scheint, dieser Satz könnte sehr gut zum Roman passen. Ich habe die Lektüre sehr genossen und denke, auch die Autorin, die ich bis jetzt nicht kannte, ist es wert, dass man ihren Namen in Erinnerung behält. Ich bin schon gespannt auf ihren nächsten Roman. Die Idee mit dem Roman im Roman fand ich auch sehr bemerkenswert und gut.