Die Geschichte zweier Frauen in der Mafia

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bücherwurm2612 Avatar

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Antonia und Sofia wachsen ab den 1920er Jahren in New York auf. Die beiden Mädchen sind grundverschieden: Antonia ist eher ruhig, nachdenklich und bleibt gerne für sich und bei ihren Büchern. Sofia dagegen ist wie ein Wirbelwind, laut, fordernd und sie liebt es Grenzen auszutesten, auch wenn sie sich dabei auf dünnes Eis begibt. Doch trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere sind die beiden Mädchen beste Freundinnen: sie wohnen Wand an Wand und ihre Väter arbeiten beide bei der italienischen Mafia. Doch als einer der Väter versucht, aus dem Leben auszubrechen und verschwindet, ändert sich das Leben der beiden Mädchen. Doch egal wie sehr sie auch mit zunehmenden Alter versuchen ihren eigenen Weg einzuschlagen, am Ende zieht es sie immer wieder zu der jeweils anderen zurück und auch die Mafia hat die beiden Frauen fest im Griff.

Wie viele andere fasziniert auch mich die Welt der Mafia, einem Clan, der sich durch enge Zusammengehörigkeit sowie Brutalität auszeichnet und dabei wohl mehr Fäden im Hintergrund zieht, als der "normale" Bürger sich vorstellen mag/kann. Daher habe ich auch die letzten Jahre viele Serien und Dokumentationen zur Mafia gesehen (hier gibt es ja mittlerweile ein breites Angebot). Doch dieser Roman ist anders, da er nicht wie die bekannten Serien die Männer und illegalen Geschäfte in den Mittelpunkt stellt, sondern die Frauen, die in diese Welt hineingeboren werden und sich ihr nicht entziehen können. Geschildert wird der Roman meist abwechselnd aus der Sichtweise von Sofia und Antonia, die jeweils einen anderen Blick auf die Mafia haben und ihre Rollen in der Familie auch anders definieren (wollen). Da die beide Mädchen die Ereignisse anders wahrnehmen, erhält der Leser einen interessanten Einblick in die Welt der Familie. Doch nicht nur die Gedanken und Gefühle der Mädchen werden dargestellt, sondern der Leser erhält auch einen Eindruck von der inneren Zerrissenheit der Männer dieser Familie, die am Anfang oft denken, die Kontrolle zu haben, bis sie merken, dass sie zu tief drinnen stecken und es keinen Ausweg gibt.

Das Buch ist mitreißend geschrieben und es ist spannend, sich mitten in der Mafiawelt wiederzufinden. Einzig das Ende hat mich persönlich nicht so überzeugt wie der Rest des Buches. Insgesamt gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!