In den Fängen der Familie

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lymon Avatar

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„Die Familie“ heißt dieser bewegende Roman, der den Leser in die Unterwelt der aus Sizilien stammenden Mafia entführt, die sich im Herzen New Yorks ihren Herrschaftsbereich errichtet hat.
Sehr berührend wird vor allem in den Blick genommen, was das Leben im Mafia-Clan vor allem für die Frauen und Kinder bedeutet. Anhand der Freundinnen Antonia und Sofia, die trotz oder gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit sehr eng miteinander verwoben sind, die spüren, dass sie anders sind, dass andere Kinder nichts mit ihnen zu tun haben wollen, wird sehr eindrücklich die bittere Seite dieses Familenzusammenhalts verdeutlicht.
Das Verschwinden des Vaters der einen bewirkt ein tief sitzendes Trauma, so dass sich das Kind schwört, irgendwann mit der Familie zu brechen. Doch geht das so einfach? Einfache Lösungen gibt es nicht. Der Leser erfährt durch die wechselnden Perspektiven sehr unmittelbare Einsichten in das Funktionieren des Mafia-Clans, er erlebt das Faszinosum der Macht, aber auch das Leiden und liebend-verzweifelte Ausharren der Menschen in den Fängen der Familie, die ihre Mitglieder nicht mehr loslässt.