Kriminelle Akzeptanz

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evelyn heger Avatar

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Naomi Krupitsky führt uns mit ihrem Roman in eine fremde Familienwelt, in die Welt der Familienclans. Obwohl kriminell und gefährlich und tötend lernt man die echten Failienmitglieder der unechten Clanfamilie kennen und erfährt vom Leben zweierTöchter aus diesem Milieu.
Die Autorin hat einen ganz eigenen Schreibstil. Nüchtern wie ein Tatsachenbericht werden die Ereignisse beschrieben, sie selber entwickelt keine Empathie für ihre Figuren , die aus ihrem Verhalten selbst für die emotionale Spannung im Leser verantwortlich sind. Das ändert sich zunehmend bis zum Ende des Romans, da werden wir auch durch die innere Anteilnahme der Autorin mit in den Sog der Ereignisse gezogen und können das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Parallel zur Familiengeschichte nehmen wir teil an einer Frauenfreundschaft, die sich von Kindheit, Ehe, Mutterschaft nicht beeindrucken lässt, von Solidarität geprägt ist und einen ähnlich wie bei Elena Ferrante in den Bann zieht. Schon das Buchcover weist darauf hin: zwei Frauen, untergehakt, schauen in dieselbe Richtung.
Ein wunderbares Buch!