Leider enttäuschend...

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kerstin69 Avatar

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Großes Lesevergnügen hatte ich erwartet. Vielleicht lag die Messlatte mit dem Vergleich zu Elena Ferrante auch zu hoch, aber für mich ist „Die Familie“ von Naomi Krupitsky eine herbe Enttäuschung. Der San Francisco Chronicle schreibt „Der Stil ist absolut umwerfend“, mir gefällt weder Sprache noch Inhalt:
Einfache Beschreibungen oder Sachverhalte werden unnötig, mit vielen Adjektiven, in die Länge gezogen. Das macht die Erzählung zäh und plustert sie künstlich auf. Zudem finden sich an manchen Stellen inhaltliche Brüche. Was mich jedoch am meisten gestört und schließlich zum Aufgeben bewogen hat, waren die grausam-gekünstelten Vergleiche, z.B. „Wenn die unsichtbaren Fäden, die Lina und ihren Mann wie zähes Karamell verbinden, …“ oder „Grauen kriecht ihr wie eine fette Schnecke den Rachen hinunter“. Diese Art der sprachlichen Bilder ist mir zu trivial. Zudem wurde dieses Stilmittel zu häufig eingesetzt und wirkte an vielen Stellen gestelzt.
Zugegeben, ich habe es nur bis zum Ende des ersten Kapitels geschafft. Vielleicht entwickelt sich die Story noch zum Besseren. Was die Sprache anbelangt, habe ich da so meine Zweifel. Womöglich gibt es eine Fangemeinde für solche Bücher, ich gehöre jedenfalls nicht dazu.