Starke Bindungen einer Familie

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q5helgi Avatar

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Der Einstieg in den Roman hat mich sehr überzeugt. Am Anfang werden die Figuren in einem schönen Schreibstil vorgestellt und ihre Kindheit und Freundschaft beleuchtet. Zwei Mädchen, die als Teil der Mafia-Familie aufwachsen, müssen in einem gewaltbereiten New York leben.
Allerdings war wenig von der Mafia zu sehen. Man sieht die Kindheit, die Hochzeit, das Muttersein von den beiden Hauptfiguren, die Familie bleibt bis zum Schluss ein Schatten. Am Ende passiert endlich etwas, doch anstatt da anzusetzen und nun die Figurenentwicklung zu zeigen (sie sind erst Mitte zwanzig), bleibt das alles weg, das Buch endet.
Es passierte nichts. Anders gesagt: für 400 Seiten ist erstaunlich wenig passiert. Denn weder war da ein roter Faden für die Handlung, noch waren da gravierende Charakterentwicklungen. Die Geschichte erschien somit fade.
Zu Antonia und Sofia kann man eine Bindung aufbauen, aufgrund ihrer unterschiedlichen Art, doch wirklich nahe kommen sie einem nicht. Es steckte so viel Potential in der Geschichte, dass mich wundert, wie die Autorin blind ihrer Liebe zu den geschaffenen Figuren vertrauen konnte, ohne Raum für die Leser zu schaffen, ihre Faszination gegenüber der Familie zu teilen.