Ein weihnachtlicher Fantasy-Roman

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stefan182 Avatar

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Inhalt: Freda ist eigentlich ein ganz normales Kind. Sie spielt gerne Computer, hat keine Lust auf Hausaufgaben und besitzt einen Kater, Mr. Livingstone. Doch auf einmal ruft ein Unbekannter an, der mit ihrem Kater reden möchte. Es offenbart sich, dass der Kater reden kann. Nach dem Anruf läuft Mr. Livingstone weg, Freda folgt ihm und plötzlich findet sie sich inmitten der Christmas Company, dem Ort, wo die Weihnachtsgeschenke für die Kinder hergestellt werden, wieder. Hier trifft sie auf Eisbären, Kobolde, Weihnachtsengel und singende Christbaumkugeln. Doch das weihnachtliche Winterwunderland ist in Gefahr: Der Weihnachtsmann hat eine Delegiertenversammlung (ein Treffen der Weihnachtsmänner aller Länder) einberufen, denn jemand hat sich in den Hauptrechner der Geschenkeversteilung gehackt, das Passwort geändert und eine mysteriöse Rätselnachricht hinterlassen. Keiner weiß des Rätsels Lösung, sodass Freda und Mr. Livingstone gemeinsam mit einem Weihnachtsengel und einem Kobold zu dem seltsamen Myrkur Farandi und seinem hellsehenden Raben geschickt werden. Das Problem ist nur: Dieser sitzt mit seinem Schiff seit Jahren im Eis fest und keiner, der das Schiff betreten hat, ist jemals zurückgekehrt. Es beginnt eine Reise durch das ewige Eis, auf der Frede viele Weihnachtswesen kennen lernt. Doch welchem Wesen kann sie trauen? Wer ist der Hacker? Wer arbeitet für, wer gegen die Christmas Company?

Erzählstil: Der Erzählstil ist spannend und anschaulich. Die Spannung wird besonders dadurch erzeugt, dass Freda und ihre Freunde immer neue Weihnachtswesen treffen, die man schwer einschätzen kann. Auch die Hauptfrage, wer den Hauptrechner der Christmas Company lahmgelegt hat, erzeugt durchweg Spannung. Auch ist die Handlung, obwohl es sich um ein Kinderbuch handelt, durch die vielen potentiellen Antagonisten und Aufdeckungen vergleichsweise komplex.

Persönliche Meinung: Eigentlich beziehe ich selten Cover in meine Bewertung des vollständigen Romans mit ein, aber hier muss ich eine Ausnahme machen: Die farbliche Gestaltung, die Ornamente und die Scherenschnitte in den Vignetten sind sehr schön. Das Cover ist sehr dekorativ. Nun aber zur Bewertung der Handlung: Es handelt sich um keinen typischen Weihnachtsroman. Am Anfang findet sich Freda zwar in der Christmas Company wieder, die eine Weihnachtswunderwelt ist. Hier bleibt Freda allerdings nicht lange und auch die Handlung des Romans nimmt eher die Richtung eines spannenden Fantasy-Abenteuer-Romans an, der vor einer weihnachtlichen Kulisse spielt. Zwerge, Feen und Elfen sind hier Kobolde, Krampusse und Weihnachtsengel. Insgesamt ist dieses Abenteuer sehr gut ausgestaltet, wer aber eine Geschichte erwartet, die allein im Dorf des Weihnachtsmannes spielt, könnte enttäuscht sein. Sehr schön fand ich auch das Einflechten von unterschiedlichen Weihnachtstraditionen bzw. -bräuchen in die Handlung (Knecht Ruprecht, der Lord of Misrule, Julenisse, Calenigg etc.), sodass wirklich viel „Weihnachten“ im diesem Buch vorkommt. Toll ist auch, dass man eher unbekannte Bräuche im Glossar am Ende des Buches nachlesen kann. Von mir gibt es also fünf Sterne und ich kann den Roman jedem ans Herz legen, der sich auf eine Fantasy-Geschichte im weihnachtlichen Gewand einlassen möchte – die kommende Vorweihnachtszeit lädt jedenfalls dazu ein ;)