Raffinierte Spannung

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chricanoli Avatar

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Was für ein Plot! Ein elfjähriger Junge ist verschwunden und vielleicht das Opfer eines Serienmörders. Der ermittelnde Hauptkommissar Groth, den seine Vergangenheit verfolgt, wurde erst kürzlich von Hamburg nach Mecklenburg-Vorpommern versetzt. Es die Wendezeit, das Jahr 1992. Wie bereits in ihrem ersten Krimi verknüpft die Autorin gekonnt die Geschehnisse mit den gesellschaftlichen Umbrüchen der Zeit. Die Spuren führen dabei auch in ungeklärte Fälle der Vergangenheit. Alles mit einem sehr präzisen Blick auf das Alltagsleben der Protagonisten. Scharf und feinsinnig zeichnet Susanne Tägder ihre Charaktere und verwebt dabei unterschiedliche Lebensgeschichten miteinander. Neben den Hauptakteuren sind da noch die teils kriminellen Jugendlichen, die nicht wissen wohin mit ihrer Wut. Und Ina, eine alleinerziehende Mutter, untergetaucht wegen einer gewaltvollen Vergangenheit. Bereits bei einer ersten Befragung zum Vermisstenfall verstrickt sie sich in Unwahrheiten. Atmosphärisch dicht versteht es Susanne Tägder gekonnt Spannung aufzubauen. Bereits die kurze Leseprobe besitzt eine Sogwirkung.