Unfassbar spannend, macht Lust auf mehr...!

Wow, dachte ich, diese Leseprobe hat es wirklich in sich! So spannend geschrieben, das ich fast atemlos durch die Seiten des Kriminalromans "Die Farbe des Schattens" nur so geflogen bin. Die Autorin Susanne Tägder, die ich bis dato noch nicht kannte, versteht einfach ihr Handwerk! Zugegeben, das Verschwinden eines 11-jährigen Jungen ist kein neuer Lesestoff, ich mußte da sofort an den Fall des kleinen Mirko in Mönchengladbach denken, dessen Ermordung mich lange beschäftigt hat. Aber wie die Schriftstellerin hier ihren Roman mit Spannung aufzubauen weiß, obgleich erstmal nicht wirklich viel passiert, ist wirklich einzigartig, sie versteht ihr Handwerk! So minutiös, wie sie Situationen, Menschen, Umgebungen umschreibt, ist schon eine Klasse für sich! Man fühlt sich gleich mit der Geschichte verbunden, fühlt mit den einzelnen Personen, und kann sich eine ziemlich gute Vorstellung machen, wie die Menschen in der Plattensiedlung leben, wie sie fühlen und ticken, in der Zeit nach der Wende. Da wird der kleine Mattie am frühen Abend noch zum Einkaufen von Graubrot geschickt, und kehrt nicht zurück. Da sind eine verzweifelte Mutter, ein arbeitsloser Vater, zwei Geschwister, die fast hilflos ob der Lage erscheinen. Und der mit dem Fall beauftragte Kommissar Arno Grodt, in dessen Gedankenwelt man voll und ganz eintauchen darf, so ist es von der Autorin gewollt, und das macht den Roman zu etwas Besonderem. Man schaut ganz tief in die Protagonisten und lebt mit ihnen! Und da ist noch Ina, welche Rolle mag sie noch spielen mit ihrem Sohn, ebenfalls im Plattenbau lebend, die sich mit Taxifahren ihren Lebensunterhalt verdient und vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen ist. Ich bin gespannt, wie sich der Kriminalfall entwickelt, klasse bis hier die Leseprobe. Und mega auch das dustere Cover, das vermuten läßt, worum es in diesem Lesewerk geht: Finstere, schreckliche Verbrechen...