Die Schatten der Vergangenheit
"Die Farbe des Schattens" ist der zweite Roman von Susanne Tägder mit Hauptkommissar Arno Groth. Wie schon in dem vorherigen Roman, "Das Schweigen des Wassers", ermittelt der aus Hamburg kommende Groth Anfang der 1990er in Mecklenburg-Vorpommern. Schnell führt ihn auch der aktuelle Fall, die Suche nach einem vermissten Elfjährigen, in ein komplexes Spannungsfeld zwischen Gestern und Heute, Ost und West. Insbesondere auch durch die intensiven Beobachtungen und - meist behutsamen - Ermittlungsgespräche von Groth wird der Leser mitgenommen in die Lebenswirklichkeiten in einer Plattenbausiedlung kurz nach der Wiedervereinigung. Misstrauen hängt zwischen den Häusern, die Schatten der Vergangenheit scheinen den Blick auf die Zukunft zu verdunkeln. Das gilt auch für Arno Groth selbst, der noch mehr als zwei Jahre nach dem Unfalltod seiner Tochter in seiner Trauer gefangen zu sein scheint, und im Ringen mit dem "Zufall": "Groth fällt es schwer, das zu begreifen, dieses Zufallsprinzip [...] Er wünschte, dass es mathematischer zuginge im Leben. Dass sich die Dinge ordnen ließen." (S. 312).
Am Ende kann Groth - gemeinsam mit seinem Team - den Fall lösen und zumindest in seinem Berufsleben ein paar "Dinge ordnen" - und ihm und dem Leser wird zugerufen: "[...] es hellt sich auf, findest Du nicht auch?"
Auch wenn das Buch vordergründig ein Kriminalroman ist, empfiehlt es sich aus meiner Sicht vor allem für alle, die Freude an guter Sprache und Interesse an respektvollen Betrachtungen der Nach-Wendezeit in Ostdeutschland haben.
Am Ende kann Groth - gemeinsam mit seinem Team - den Fall lösen und zumindest in seinem Berufsleben ein paar "Dinge ordnen" - und ihm und dem Leser wird zugerufen: "[...] es hellt sich auf, findest Du nicht auch?"
Auch wenn das Buch vordergründig ein Kriminalroman ist, empfiehlt es sich aus meiner Sicht vor allem für alle, die Freude an guter Sprache und Interesse an respektvollen Betrachtungen der Nach-Wendezeit in Ostdeutschland haben.