Ein Kriminalroman, der im Gedächtnis bleibt

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desideria1980 Avatar

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Schon das Cover hat mich sofort neugierig gemacht. Die dunklen Farben und die geheimnisvolle Stimmung signalisieren direkt, dass es hier um mehr geht als um einen einfachen Kriminalfall. Beim Lesen hat sich dieser Eindruck schnell bestätigt.

Die Geschichte rund um den verschwundenen Jungen ist von Anfang an packend erzählt. Ich war sofort mitten in der Handlung und habe die düstere, atmosphärische Stimmung deutlich gespürt. Besonders gut gefallen hat mir, dass Susanne Tägder die Spannung ohne übertriebene Brutalität aufbaut und stattdessen mit wechselnden Verdächtigen, Wendungen und falschen Fährten arbeitet. Das hat mich regelrecht ans Buch gefesselt.

Kommissar Arno Groth ist eine sehr interessante Figur, die mit ihrer Vergangenheit kämpft und gerade deshalb so menschlich wirkt. An manchen Stellen habe ich gemerkt, dass mir etwas Hintergrundwissen aus dem ersten Band (Das Schweigen des Wassers) fehlt. Dennoch konnte ich Die Farbe des Schattens problemlos auch als eigenständigen Roman genießen. Besonders gelungen fand ich außerdem die atmosphärische Schilderung von Mecklenburg kurz nach der Wende, die dem Buch eine besondere Tiefe verleiht.

Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend, ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Für mich war es ein spannender, intensiver Krimi mit authentischen Figuren und einer großartigen Atmosphäre. Ich vergebe volle fünf Sterne und freue mich schon auf weitere Bände mit Kommissar Groth