Intensive und berührende Wahrheitssuche!
Winter 1992 – Polizeihauptkommissar Arno Groth hat sein Hamburger Revier vor 3 Monaten verlassen, um als Aufbauhelfer Ost ins mecklenburgische Wechtershagen zu ziehen. Anders als in der Großstadt Hamburg ist er mit den Sorgen und Nöten einer Kleinstadt konfrontiert in all der Unsicherheit und Zukunftsangst nach der Wende. Die Menschen müssen sich neu orientieren. Arbeitslosigkeit, Geldentwertung, schwere persönliche Schicksale erwarten ihn.
Doch auch die jungen Jugendlichen sind dabei sich zu orientieren aufgrund der beginnenden Pubertät. Ein 11-jähriger Junge wird vermisst, Matti Beck. Die Becks wohnen in einem 5-stöckigen Plattenbau. Hauptkommissar Groth führt die Ermittlungen. Und da ist Ina, vor Kurzem nach Wechtershagen gezogen; was verschweigt die Taxifahrerin?
Dann taucht ein alter Fall vor 6 Jahren auf – gibt es einen Zusammenhang?
Falsche Fährten schärfen die Sicht auf die damalige Zeit. Spuren, die im Nichts verlaufen, aber für Hochspannung sorgen. Dann bewegt sich die Düsternis und Ungewissheit in der Geschichte, als ein wichtiges, bewusst zurückgehaltenes Ereignis ausgesprochen wird. Jetzt durchzieht die Hoffnung und das Vorankommen. Arno Groth trifft eine persönliche Entscheidung.
Der Hauptkommissar Groth ist sympathisch. Er begreift, obwohl vorher 25 Jahre in Hamburg, wie ein Kleinstädter im Osten angesehen wird. „Die Leute fühlen sich abgeschrieben“.
Der auf den Punkt gebrachte Zeitabschnitt, fast sezierend, zeigt die damalige Realität.
Es ist ein mühsamer aber sehr intensiver Weg der Aufklärung dieses Kriminalfalles. Trübe Stimmung aber eine sehr gründliche Suche. Präzise Beobachtungen und Beschreibungen beleuchten den Roman, schnörkellos werden die Lebenssituationen und das Umfeld aufgezeigt. Treffend ist das Zitat am Anfang von Uwe Johnson: “Die Dämmerung schärft die Lichter“.
Nicht unbedingt das Auffinden des Täters, sondern die genaue Beobachtung und Psychologie der Mitspieler mit deren Begegnungen in deren Umfeld nach der Wende sind maßgeblich für die Spannung in diesem Roman.
Die Erkenntnisse, die den Hauptfiguren neuen Lebensmut vermitteln, das genaue Hinsehen auf den Schmerz und wie jeder damit umgeht, ist berührend. Das Hautnahe wird betont durch die Gegenwartsform des Romans.
Susanne Tägder erzeugt auch mit ihrer flüssigen unabgelenkten Schreibweise einen speziellen Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
Für mich ein sehr lesenswerter und berührender Roman, der Zeitgeschichte und Kriminalfall auf eine spannende Weise vereint und lange nachhallt.
Susanne Tägder arbeitete zeitweise auch als vorsitzende Richterin im Karlsruher Sozialgericht.
Sie widmet dieses Buch all jenen, die bereit sind auf der Suche nach Wahrheit selbst der ungewissensten Spur zu folgen.
Doch auch die jungen Jugendlichen sind dabei sich zu orientieren aufgrund der beginnenden Pubertät. Ein 11-jähriger Junge wird vermisst, Matti Beck. Die Becks wohnen in einem 5-stöckigen Plattenbau. Hauptkommissar Groth führt die Ermittlungen. Und da ist Ina, vor Kurzem nach Wechtershagen gezogen; was verschweigt die Taxifahrerin?
Dann taucht ein alter Fall vor 6 Jahren auf – gibt es einen Zusammenhang?
Falsche Fährten schärfen die Sicht auf die damalige Zeit. Spuren, die im Nichts verlaufen, aber für Hochspannung sorgen. Dann bewegt sich die Düsternis und Ungewissheit in der Geschichte, als ein wichtiges, bewusst zurückgehaltenes Ereignis ausgesprochen wird. Jetzt durchzieht die Hoffnung und das Vorankommen. Arno Groth trifft eine persönliche Entscheidung.
Der Hauptkommissar Groth ist sympathisch. Er begreift, obwohl vorher 25 Jahre in Hamburg, wie ein Kleinstädter im Osten angesehen wird. „Die Leute fühlen sich abgeschrieben“.
Der auf den Punkt gebrachte Zeitabschnitt, fast sezierend, zeigt die damalige Realität.
Es ist ein mühsamer aber sehr intensiver Weg der Aufklärung dieses Kriminalfalles. Trübe Stimmung aber eine sehr gründliche Suche. Präzise Beobachtungen und Beschreibungen beleuchten den Roman, schnörkellos werden die Lebenssituationen und das Umfeld aufgezeigt. Treffend ist das Zitat am Anfang von Uwe Johnson: “Die Dämmerung schärft die Lichter“.
Nicht unbedingt das Auffinden des Täters, sondern die genaue Beobachtung und Psychologie der Mitspieler mit deren Begegnungen in deren Umfeld nach der Wende sind maßgeblich für die Spannung in diesem Roman.
Die Erkenntnisse, die den Hauptfiguren neuen Lebensmut vermitteln, das genaue Hinsehen auf den Schmerz und wie jeder damit umgeht, ist berührend. Das Hautnahe wird betont durch die Gegenwartsform des Romans.
Susanne Tägder erzeugt auch mit ihrer flüssigen unabgelenkten Schreibweise einen speziellen Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
Für mich ein sehr lesenswerter und berührender Roman, der Zeitgeschichte und Kriminalfall auf eine spannende Weise vereint und lange nachhallt.
Susanne Tägder arbeitete zeitweise auch als vorsitzende Richterin im Karlsruher Sozialgericht.
Sie widmet dieses Buch all jenen, die bereit sind auf der Suche nach Wahrheit selbst der ungewissensten Spur zu folgen.