Licht und Schatten
Der Kriminalroman hat eine eigene, sehr drückende und deprimierende Grundstimmung, die man als Leser*in deutlich wahrnimmt. Die Menschen sind arbeitslos, wenig Geld, haben wenig Perspektive, die Jugendlichen sind sich selbst überlassen und dann wird auch noch ein Kind ermordet. Auch der leitende Ermittler selbst strahlt die Trauer um seine verstorbene Tochter, das Unverständnis für den Täter und die sich nur langsam entwickelnden Fortschritte sowie seine private Einsamkeit aus. Es passieren weniger actionreiche Szenen, sondern es passiert viel mehr auf der emotionalen und sprachlichen Ebene und genau deshalb unterscheidet sich der Kriminalroman von vielen anderen. Den Opfern wird Raum gegeben und auch die hinterbliebenen Familien werden mit Respekt und Verständnis behandelt. Die Menschen und ihre Schicksale werden wahrgenommen, das Tempo ist langsam und analysierend, wie auch der wirtschaftliche Stillstand und der Verfall in der Region.