ungewöhnlich

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Susanne Tägder ,Die Farbe des Schattens ,
erschienen am 13.09.2025 als Taschenbuch bei Tropen, 314 Seiten
Für einen im Jahr 2025 geschriebenen Krimi ist zunächst mal das Setting überraschend.
Wir befinden uns im Jahr 1992 in in Mecklenburg-Vorpommern , genau gesagt in Wechtershagen , wohl ein fiktiver Ort.
Nun verschwindet ein elfjähriger Junge, Matti , auf einem kurzen Weg in dem eigentlich doch übersichtlichem Ort. Mit allen Menschen , die er kriegen kann , startet Groth eine Suchaktion , genug Personal bei der Polizei ist nicht vorhanden . Zusätzlich entsteht die Task force "Nachtschatten" , da es anscheinend eine Verbindung zu einem älteren Fall gibt. Deshalb bezieht Groth den wegen Stasivergangenheit aussortierten Gerstacker ein.
Parallel tauchen wir in die längst vergangene Zeit der Wendefolgen ein. Gut zu lesen, wie es vielen Menschen damals in dieser historischen Situation ging. Die Autorin scheint sich intensiv mit der damaligen Zeit beschäftigt zu haben, ich als Leser fühle mich jedenfalls sehr bald mittendrin in der damaligen Gesellschaft.
Es ist hier der zweite Fall für den Protagonisten Arno Groth , das erste Buch habe ich nicht gelesen, scheint aber auch nicht erforderlich zu sein.
Die Autorin schreibt klar und flüssig , auch die formale Struktur ist stimmig.
Nach ruhigem Beginn steigt die Spannung an, man will bald das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Insgesamt ein toller Roman , außergewöhnlich eben in Verbindung mit Handlungszeit und – Ort. Dicke Empfehlung von mir!