Die Rache der Frau

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Es ist 1927 in Paris, ein großer Bankier stirbt und seine einzige Tochter Madeleine muss bei der Beerdigung ihres Vaters einen zweiten Schicksalsschlag verkraften: ihr 8jähriger Sohn springt aus dem Fenster und verletzt sich schwer. Mit den Folgen ihres Unglücks beschäftigt merkt Madeleine erst zu spät, dass ihre Umgebung in eigenem Interesse handelt und sie hintergeht, nun beschäftigt sie nur noch der Gedanke an ihre Rache.
In einem wunderbaren Stil beschreibt hier Pierre Lemaitre eine starke Frau, die sich im Laufe seines Romans von einer verwöhnten Dame der Gesellschaft in eine kaltblütige Rächerin verwandelt. Die Geschichte fängt langsam an und steigert sich dann auf eine ungemein spannende Art, die den Leser ganz in ihren Bann zieht. Es gibt zudem zwei starke Charaktere in diesem Buch die mich sehr berührt haben, da sie alles andere als perfekt, dafür aber großherzig und sehr menschlich beschrieben werden: Vladi und Solange. Eine witzige Idee finde ich übrigens, die Sätze von Vladi in polnisch ohne Übersetzung zu verwenden, als Leser weiß man tatsächlich auch so immer, was sie wohl ausdrücken wollte.
Auch die Zeit kurz vor dem zweiten Weltkrieg spielt eine Rolle, ohne dass dieser Roman jedoch allzu politisch wird.
Ein tolles Buch das ich unbedingt empfehlen kann, da es mich überrascht und beim Lesen sehr viel Spaß gemacht hat. Der sehr schöne Schreibstil und der feine Humor machen mich neugierig auf andere Bücher von Pierre Lemaitre.