Justiz ja, Thriller nein
‚Die feindliche Zeugin‘- ein Titel, der der Handlung leider schon einiges vorwegnimmt. Nichtsdestotrotz war ich neugierig auf die tatsächlichen Umstände der Tat, die gesellschaftlichen Hintergründe und den Verlauf von Emmetts Verhandlung.
Alexandra Wilson, selbst Strafverteidigerin, lies ihre berufliche Erfahrung spürbar ins Buch mit einfließen. Sie beschreibt die Vorgänge ausführlich, äußerst realistisch und im Ton eher nüchtern. Sie nutzt wechselnde Perspektiven, die durchaus interessante Einblicke ins Rechtssystem und diversen gesellschaftlichen Themen eröffnen; eine tiefere emotionale Nähe entwickelte ich zu den Figuren aber dennoch nicht. Auch der Spannungsbogen blieb über längere Zeit eher moderat gespannt, das Tempo gemächlich.
Die Stärke dieses Thrillers sehe ich daher vielmehr im Umgang mit Themen, wie Rassismus und sozialer Ungleichheit, die sich besonders in Emmets stiller Wut über seine Behandlung, aber auch in Rosas Leben als schwarze Frau in der elitären, patriarchal geprägten Domäne des britischen Rechtssystems widerspiegeln.
Und auch wenn mich Wilsons Stil nicht immer überzeugen konnte, bleibt ‚die feindliche Zeugin‘ dennoch ein relevantes, nachdenklich stimmendes Buch mit aktueller, gesellschaftskritischer Bedeutung.
Alexandra Wilson, selbst Strafverteidigerin, lies ihre berufliche Erfahrung spürbar ins Buch mit einfließen. Sie beschreibt die Vorgänge ausführlich, äußerst realistisch und im Ton eher nüchtern. Sie nutzt wechselnde Perspektiven, die durchaus interessante Einblicke ins Rechtssystem und diversen gesellschaftlichen Themen eröffnen; eine tiefere emotionale Nähe entwickelte ich zu den Figuren aber dennoch nicht. Auch der Spannungsbogen blieb über längere Zeit eher moderat gespannt, das Tempo gemächlich.
Die Stärke dieses Thrillers sehe ich daher vielmehr im Umgang mit Themen, wie Rassismus und sozialer Ungleichheit, die sich besonders in Emmets stiller Wut über seine Behandlung, aber auch in Rosas Leben als schwarze Frau in der elitären, patriarchal geprägten Domäne des britischen Rechtssystems widerspiegeln.
Und auch wenn mich Wilsons Stil nicht immer überzeugen konnte, bleibt ‚die feindliche Zeugin‘ dennoch ein relevantes, nachdenklich stimmendes Buch mit aktueller, gesellschaftskritischer Bedeutung.