Mit "Die feindliche Zeugin" ist Alexandra Wilson ein spannender und interessanter Justiz-Krimi gelungen. Für einen Thriller fehlten mir ein paar Zutaten, aber trotzdem konnte mich das Buch fesseln. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die junge Anwältin Rosa, die ihren ersten großen Fall lösen muss, wo der Mord an einem weißen Krankenpfleger zur Verhandlung steht. Auf der Anklagebank sitzt der 18jährige farbige Emmett. Das Spannungsfeld zwischen Rassismus und wahrheitsgemäßer Aufklärung kommt in diesem Buch deutlich zutage. Alexandra Wilson, die selbst aus der Justiz stammt, legt ein ungeschöntes Bild des britischen Rechtssystems vor, dass Vorurteile gegenüber ethnischen Minderheiten mehr als verdeutlicht. Auch wenn der Leser auf die Unschuld von Emmett immer gehofft hat, so entwickelt Alexandra Wilson einen spannenden Fall, der erst am Ende den wahren Täter offenbart. Für mich war "Die feindliche Zeugin" ein äußerst interessanter Ausflug in die britische Justiz mit ihren ganzen Fallstricken, wo am Ende glücklicherweise doch die Gerechtigkeit siegt.