Justizthriller mit Einblicken in das britische Rechtssystem

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loony! Avatar

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Der Thriller handelt von der jungen, farbigen Anwältin Rosa Higgins, die zum ersten Mal einen Mandanten in einem Mordfall vertritt.

In einem Park wird ein weißer Krankenpfleger während einer Schlägerei mit einem Messer erstochen. Als die Rettungskräfte eintreffen, drückt der 18jährige farbige Emmett gerade seinen Pullover auf die Wunde des Sterbenden, um die Blutung zu stoppen. Er wird verhaftet und von Zeugen als Täter identifiziert. Die Beweislast ist eindeutig. Aber - wie der Leser von Anfang an weiß - ist er unschuldig.

Rosa wird mit dem Fall als Barrister beauftragt. Irgendwie glaubt sie ihrem Mandanten, dass er unschuldig ist und versucht, zu ermitteln, um ihm zu helfen. Vielleicht auch, weil sie in ähnlichen Verhältnissen im gleichen Stadtteil und auch bei ihrer Oma aufgewachsen ist.
Bei Ihren Ermittlungen hat sie nicht nur mit Vorverurteilungen und Rassismus zu kämpfen, sondern auch damit, dass Emmett ihr nicht alles sagt und seine Freunde aus dem Fall heraushalten will.
So gibt es immer wieder überraschende Wendungen, die Rosa manchmal auch zweifeln lassen.

Der Autorin ist hier ein spannender Justizthriller gelungen, der gute Einblicke in das britische Rechtssystem gibt. Alexandra Wilson ist selbst Barrister und lässt ihre Erfahrungen in das Buch einfließen. Sie erzählt interessant und realitätsnah auch vom Alltag vor Gericht und den Schwierigkeiten, mit denen die Anwälte dort zu kämpfen haben. Aber auch von alltäglichen Vorurteilen und Rassismus sowie
vom Emmetts Leben im Gefängnis.
Der Leser rätselt hier mit Rosa, was wirklich passiert ist. Das Puzzle setzt sich erst langsam zusammen.

Eine klare Buchempfehlung für alle, die o.g. Themen interessieren.