Porträt einer traumatisierten Familie

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maro27 Avatar

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Ausgangslage des Romans "Die Fletchers von Long Island" ist die Entführung von Carl Fletcher, dem wohlhabenden Geschäftsführer einer Polystyrol-Fabrik in Long Island. Nachdem er - glücklicherweise - unversehrt nach einigen Tagen wieder da ist, kehrt die Familie das Ereignis betont unter den Teppich.

Der Roman setzt nun viele Jahre nach der Entführung von Carl an und erzählt in Episoden, wie es den Familienmitgliedern der Fletchers ergangen ist.
In extremen Verhaltensweisen der drei Kinder von Carl wird deutlich, dass sie die Entführung ihres Vaters und die Zeit danach, in der es ihm nicht gut ging, dies aber nicht thematisiert wurde, niemals vollständig aufgearbeitet haben und nun jeder dieses Trauma auf seine Art verdrängt.

"Die Fletchers von Long Island" ist ein ebenso faszinierender wie schockierender Einblick in das Leben einer superreichen, irgendwie realitätsfremden Familie.
Auch wenn das Buch zwischendurch seine Längen hat, ist es wirklich lesenswert!