Frauenpower in der Medizin

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lili_an Avatar

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Lynn Cullen nimmt einen mit in die USA der ~1940er Jahre.
Während die Welt im 2ten Weltkrieg gegen Deutschland kämpft, stellt sich Dorothy Hosrtmann mit ihren Forschungkollegen dem weitaus kleineren aber genauso tödlichen Feind: dem Polio-Virus. Keiner weiß, wie es die Kinder infiziert, wie es sich im Körper verbreitet oder was an dagegen unternehmen kann.
Kampflustig wirft sich Dr.Horstmann in den Ring und stößt dabei auf immer weitere Probleme wie den Misogynismus ihrer Zeit, der ihr die Forschung ordentlich erschwert, oder den wissenschaftlichen Wettlauf zwischen Forschungsgruppen um Publikationen und Fördergelder.

Wider Erwarten sind es in dieser männerdominierten Welt die Frauen, die die wichtigen Durchbrüche machen um Polio an den Kragen zu gehen. Als Dorothy endlcih die Gelder bekommt, um aufzudecken wie sich Polio im Körper verteilt, öffnet das der Forschungsgemeinde die Augen um eine wirksame Immunisierung zu entwickeln.

Man fiebert mit Dorothy und der ganzen Welt dem ende des Poliovirus entgegen. Lucy Cullen verbindet gekonnt historische Fakten mit einem gelungenen Schreibstil und lebenidgen Charakteren. Ich bn selbst Wissenschaftlerin und habe das Buch sehr genossen.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass die Storyline des Buches wirklich sehr nah an der Realität der Forschung liegt - im Mitteltelíl des Buches geht es lange kaum noch um Polio an sich sondern hauptsächlich um den Wettlauf zwischen Forschungsgruppen als erstes neue Ergebnisse zu publizieren und Forschungsgelder einzuwerben. Das hat völlig seine Daseinsberechtigung, hat meinenLesefluss allerdings etwas entschleunigt.

Alles in allem würde ich das Buch absolut empfehlen! Eine Erfolgsgeschichte von und für Frauen in der Wissenschaft, die außerdem die Welt von ~1940-1960 facettenreich und lebendig darstellt.

Lieblingszitate:

Du kannst überall Schlechtes finden, wenn du hinschaust, und hinschauen musst du, wenn du es bekämpfen willst. Aber du musst auch auf das Gute schauen, um dich daran zu erinnern, wofür du kämpfst.

Ich mag die tiefe Stimme. Es ist ihr egal, ob die hohe Stimme sich in den Vordergrund drängt. Sie weiß, dass sie stark ist.
Wie er die Beständigkeit der Bassstimme bewundert hatte, die sich bereitwillig hingibt, damit die andere aufsteigen kann. Hatte er ihr daals nicht das Geheimnis des Lebens verraten?

Dabei wusste dorothy besser als sonst irgendjemand, dass nur weil etwas nicht zu sehen war, es nicht bedeutete, dass es nicht existierte. Die stärksten Mächte der Welt waren für das bloße Auge unsichtbar. Wie Viren. Wie Antikörper. Wie Liebe.