Leider nicht meins

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mary-sophie Avatar

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Handlung
Vanderbilt-Hospital, Nashville 1940
Dr. Dorothy Millicent Horstmann tritt eine neue Stellung an und verursacht Aufsehen. Nicht nur dadurch, weil sie eine Frau ist, sondern auch durch ihre Größe von 1,85m. Ihr Ziel: Die Ursache von Polio herauszufinden, das Virus auszulöschen und damit Kinderlähmung zu bezwingen. Voller Elan und Tatendrang geht sie dies an, wird dabei für manche ihrer Thesen zur Ausbreitung des Virus im Körper belächelt und gibt doch nicht auf. Und um ihren tiefsten Wunsch zu erfüllen, setzt sie alles aufs Spiel. Sowohl ihr privates Glück und Leben, als auch die Liebe.

Meinung
Ich hab den Roman bei Vorablesen entdeckt, die Inhaltsangabe klang echt gut und ich hab gemerkt, dass mich die Geschichte einfach nicht losgelassen hat. Irgendwas hat mich richtig gepackt und immer wenn ich das Buch gesehen hab, dann wollte ich es unbedingt haben und lesen. Und deshalb hab ich bei Vorablesen kurzerhand Punkte eingesetzt und mir so ein Exemplar des Romans gesichert, ein herzliches Dankeschön geht an die Plattform für das Rezensionsexemplar!

Ich empfand den Start in die Geschichte ein bisschen schwierig, was vor allem daran liegt, dass ich mich an den sehr eigenen Schreibstil gewöhnen musste. Die Sprache war leicht verwirrend und sehr intensiv gestaltet, es gibt ausschweifende Umschreibungen und schwere Worte. Das passt zwar an sich zu der Ernsthaftigkeit, die der Geschichte sonst zugrunde liegt, hat es mir dann aber auch schwer gemacht, mich auf den Roman einzulassen.
Ich hab erst mal ganz aufmerksam und mit viel Hoffnung, dass ich mich irgendwann reinlese und besser mit der Sprache zurechtkomme, weitergelesen. Es kommen interessante Charaktere vor und man wird ganz gut an das Thema Polio herangeführt. Manchmal sinds vielleicht ein paar viele Informationen gewesen, aber da konnte ich mich noch ganz gut reinfuchsen. Und trotzdem ist der Funke nicht so wirklich übergesprungen, mich hat so einiges gestört. Die Sprache wird einfach nicht geschmeidiger und bleibt sehr schwer. Ich hatte enorme Schwierigkeiten, mich darauf einzulassen und beim Lesen dabei zu bleiben und das Buch nach ein paar Sätzen nicht einfach wieder wegzulegen. Zudem gibt es viele Wiederholungen, die mich irgendwann einfach nur noch genervt haben. Das prominenteste Beispiel ist die Größe von Dorothy, wird unzählige Male erwähnt, allerdings hat man das nach dem zweiten Nennen eigentlich schon ganz gut verstanden...

Ich hatte Schwierigkeiten, den medizinischen Erläuterungen zu folgen. Das mag auch ein Stück weit daran liegen, dass mich die Handlung nicht so gepackt hat und ich nur wenig Lust aufs Weiterlesen hatte und ich mich nicht so wirklich damit beschäftigen wollte. Mir wars zu hoch erklärt und beschrieben, es hat mich null gereizt, mich näher mit Polio zu befassen.

Dorothy hab ich als ambivalenten Charakter wahrgenommen. Einerseits schon irgendwie sympathisch und eine Frau, die ich gern kennengelernt hätte. Und andererseits auch sehr langweilig, sie lebt nur für die Arbeit, hat abgesehen wenige Interessen. Sie hat kaum Schwung in die Geschichte gebracht und es fehlte ihr an Leichtigkeit. Auch ein paar mehr Facetten ihrer Person hätten in diesem Punkt sehr weitergeholfen.

Fazit
Puh, da hab ich mal wieder gesehen, dass eine tolle Inhaltsangabe keinen mitreißenden Roman garantiert. Ich hatte einen schweren Start in die Geschichte und das hat sich durchgezogen. Es war mir einfach nicht möglich, mich auf die Ereignisse einzulassen und Interesse für die Handlung aufzubringen. Mich hat vieles gestört und schließlich bin ich dazu übergegangen, weiterzublättern, die Seiten kurz zu scannen, ob da ein Wort das Interesse weckt. Was nur sehr selten der Fall war, richtig gelesen hab ich vielleicht hundert Seiten. Ich bin leider sehr enttäuscht, hatte mir ne leichtere Sprache, lebendigere Charaktere und vor allem geläufigere Beschreibungen der Krankheit erhofft. Meins war der Roman nicht, ich bereue es, extra dafür Punkte bei Vorablesen eingelöst zu haben...