sehr gelungener Einblick in die Medizingeschichte

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Dieser Roman entführt in die Medizingeschichte ein. Das für mich Herausragende an diesem Buch war für mich die Beleuchtung einer Frau, die in einer Zeit, in der Frauen in ihrem Berufsfeld nicht akzeptiert waren, großes geschafft hat. Auch wenn wenige ihren Namen kennen, sind ihre Errungenschaften nicht wegzudenken. Polio ist für die meisten heute nur mehr eine Impfung, die Bedrohung dieser Krankheit wurde durch die Impfung so sehr zurückgedrängt, dass das Krankheitsbild nicht mehr so alltäglich ist wie in den 1940er-Jahren. Und so entführt uns die Autorin ins Amerika der 1940er-Jahre. Es werden Szenen geschildert, die an so manchen Lockdown erinnern: Gesperrte Spielplätze, um die Ansteckung mit Polio einzudämmen. Krankenhäuser, die überfüllt sind. Kranke, die weggeschickt werden müssen, weil ihr Verlauf zu mild sei - Allokation in Reinform. Und inmitten dieser Szenarien wird die Geschichte einer jungen, großen Ärztin erzählt. Mit ihr erlebt man ihren Kampf um Anerkennung ihrer Ideen und Leistungen und erlebt die Entwicklung eines Impfstoffes mit. Das Buch ist packend geschrieben und lässt viele Aspekte und Sichtweisen einfließen, sodass die Zeit bildlich vor Augen entstehen kann. Ich fand das total interessant und spannend zu lesen.