Artemis war gestern - es ist Zeit für die Fowlzwillinge!

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mrsamy Avatar

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Wer hat nicht schon von Artemis Fowl und seinen Abenteuern gehört? Über acht Bücher lang konnten wir Artemis begleiten. Mittlerweile ist er zu einem jungen erfolgreichen Wissenschaftler herangewachsen und befindet sich sich gerade mit seinem treuen Butler auf dem Weg zum Mars. Auf der Erde halten derweil seine beiden Brüder – die elfjährigen Zwillinge Myles und Beckett die Stellung – es ist nun ihre Zeit. Beide sind grundverschieden. Beckett hat blonde Locken, albert am liebsten den ganzen Tag herum und die Natur scheint sein zu Hause zu sein. Myles dagegen eifert Artemis nach, er ist intelligent, extrem von sich überzeugt und der Meinung, jede Situation immer im Griff zu haben – nicht zuletzt dank seiner Brille, die über die KI Nanni verfügt, ein System, dass den Brüdern nicht nur hilft, sondern auch auf sie aufpassen soll.
Als die beiden Brüder eines Tages allein zu Hause und am Strand unterwegs sind, gräbt sich genau dort ein Zwergtroll durch die Erdoberfläche. Auf diesen lauert bereits ein ruchloser Adliger. Doch nicht nur Lord Teddy hat es auf den Zwergtroll abgesehen, sondern auch eine Nonne, die einer militärischen Geheimorganisation angehört. Und dann ist da noch die junge Welfe Lazuli, die sich ebenfalls gerade zu Übungszwecken auf den Fowlschen Anwesen aufhält. Ehe sich Myles und Beckett versehen, ist es vorbei mit der trübsinnigen Langeweile und sie mitten drin in einem Abenteuer, das seines gleichen sucht.

Als großer Artemis Fowl-Fan stand für mich schnell fest, dass ich das neue Buch von Eoin Colfer über die Fowlzwillinge unbedingt lesen muss. Doch hat sich „Die Fowlzwillinge und der geheimnisvolle Jäger“ wirklich gelohnt? Ich bin ein wenig unentschlossen. Das Buch war ein grandioser kurzweiliger Lesespaß, zum Teil aber auch etwas bemüht. Nicht wirklich gut fand ich vor allem die ständigen Zukunftsverweise des Erzählers, der sich meiner Meinung nach zu sehr in den Vordergrund der Handlung drängte. Die Handlung an sich war gut aufgebaut in erhöhtem (fowlschen) Maße abstrus und hielt immer wieder überraschende Wendungen parat. Mitunter wurde ein wenig sehr übertrieben, aber dies geschah sicherlich mit Absicht. Man sollte sich nur überlegen, wo man am Ende doch die Grenze zum Lächerlichen zieht.
Vor allem Kinder ab 12 Jahren dürften mit der Geschichte aber ihren Spaß haben. Als Erwachsender hätte ich mich definitiv etwas mehr Handlung und weniger Action gewünscht; für das was eigentlich erzählt wird, hätte man gut und gerne auch 100 Seiten weniger benötigt.
Mein Urteil zu diesem Buch ist daher eher durchwachsen … allerdings beim zweiten Band über die Fowlzwillinge (angekündigt ist ein Zyklus) bin ich auf jeden Fall wieder mit von der Partie (auch und vor allem in der Hoffnung, dass auch Artemis irgendwann wieder mitmischen darf.)