Die Schreibmaschine als "Eintrittskarte" in die (männerdominierte) Arbeitswelt

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swansea Avatar

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Dieses Buch (Cover und Titel ganz besonders) haben mich magisch angezogen: Die Leseprobe ließ mich schmunzeln (über den einzigen männlichen Stenotypisten und die Beschreibung dessen durch die Autorin ;) und neugierig werden, wie Rose sich verhalten wird, die "verlorene" Brosche Odelie's betreffend und wie sich die Zukunft der eher zurückhaltenden Rose und der glamourösen Odelie gestalten mag.... In einer Zeit, in der nicht nur männliche Stenotypisten "weiße Gamaschen" trugen, sondern auch Mafia-Bosse... New York bzw. Manhattan in den 20ern ist eine Zeitreise wert, da ich mich weder real noch literarisch in dieser Zeit und in dieser Stadt "aufhielt"... Besonders interessant finde ich die Stellung der Frau in den 20er Jahren, die die "Kittelschürze" ablegt, Stenokurse besucht und in Männerdomänen eindringt, in dem sie "schreibtechnische Fähigkeiten" erlernt....
Da ich vor langer Zeit ebenfalls einige (wenn auch wenige) Jahre meine "täglichen Mahlzeiten und mein Dach über dem Kopf" damit (vor dem Studium) verdient habe, "in die Tasten zu hauen" und sehr gute Stenografiekenntnisse hatte (die Stenografie war für mich eine Art "Geheimsprache", die einen Zauber hatte - durch die Schnelligkeit, Dinge mitzuschreiben, die man sich sonst nie hätte behalten können), ist es schon mehr als interessant, wie Rose ihre Tätigkeit im Polizeirevier beschreibt....
Ein Ausflug in eine Welt, die es so (auch technisch) schon lange nicht mehr gibt - die Zeit der Schreibmaschine ist vorbei, die Zeit der "7 Durchschläge, bitte"! aber auch ;)