Abgründig....

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
annabelle Avatar

Von

Die Frau an der Schreibmaschine

New York im Jahre 1924, eine neue Zeit ist angebrochen, Frauen erobern die Arbeitswelt. Tauschen die Schürzen gegen gestärkte Blusen und langweilige Röcke, um sich ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. So wie Rose Baker, die als Stenotypistin in einem Polizeirevier in Manhattan arbeitet. Als Waisenkind bei Nonnen aufgewachsen, hat sie Bescheidenheit und Demut gelernt. Sie lebt in bescheidenen Verhältnissen in einer Pension, wo sie sich ein Zimmer mit einer anderen jungen Frau teilt. Sie führt ein eintöniges Leben als graue Maus, das sich ändert als eine neue Kollegin eingestellt wird. Odalie Lazare scheint das genaue Gegenteil von Rose zu sein, die diese vom ersten Augenblick an bewundert und um deren Aufmerksamkeit buhlt. Die geheimnisvolle Odalie, die ein Leben in Luxus führt, hat leichtes Spiel mit Rose. Sie verführt sie geschickt in ihre Welt und zieht sie immer weiter in ihrem Bann, bis in den Abgrund. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Die Geschichte ist sehr gut aufgebaut, die Spannung steigt mit dem Verlauf der Handlung. Der Schreibstil ist im ersten Moment gewöhnungsbedürftig, doch passt er perfekt zum Erzählstil. Man fühlt sich als Leser ins New York der zwanziger Jahre zurückversetzt und nimmt Anteil am Leben von Rose, ahnt schon nach wenigen Seiten, dass es ein schlimmes Ende für sie nehmen wird. Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Der Titel ist treffend gewählt, das Cover passt perfekt. Eine junge Frau in modischer Aufmachung der zwanziger Jahre, mit Perlenkette und den tiefrot geschminkten Lippen.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen, von der ersten bis zur letzten Seite. Ein Thriller, der besser nicht sein könnte.