Die Frau an der Schreibmaschine

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sylviemarie Avatar

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Rose ist eine äußerst gewissenhafte Stenotypistin am New York Police Department. Sie lebt alleine zur Untermiete gemeinsam mit einem anderen Mädchen, sie hat keinen Freund, doch sie schwärmt heimlich für ihren Chef. Sie ist in einem Waisenhaus groß geworden und wurde von Nonnen erzogen, ihr Weltbild ist eher konservativ. Eines Tages schneit die mondäne Odalie ins Police Department. Sie ist schön und selbstbewusst und jeder der mit ihr zu tun hat, fühlt sich von ihr angegzogen – auch Rose. Die Überraschung ist groß als sie erfährt, dass Odalie hier in diesem Büro zu arbeiten beginnen soll. Mit der Zeit freunden sich die beiden Mädchen an und Rose gerät immer mehr in den Bann der schönen und vereinnahmenden, jedoch auch geheimnisvollen jungen Frau. Odalie holt sie aus ihrer einfachen Behausung und zeigt ihr, was Luxus bedeutet und bald führt Rose ein ebenso ausschweifendes Leben wie sie. Doch Odalie ist auch eine äußerst kluge Frau und Rose ist eine Mitläuferin und so merkt Rose nicht, wie sie immer tiefer in ihr Unheil läuft.
Die Frau an der Schreibmaschine ist ein Buch, das sehr stark die Konventionen der zwanziger Jahre aufzeigt und die Zwänge, denen die Frauen unterworfen waren. Und selbst die ganz Mutigen hatten Schwierigkeiten, sich daraus zu befreien, wenn es nicht sogar unmöglich war. Denn der Mann war immer der Stärkere, immer im Recht. Die Geschichte selbst ist gut geschrieben, ein wenig melancholisch, mit einem – zumindest für mich – etwas wirren Ende. Insgesamt hat es mir aber sehr gut gefallen, weil es sich vom mainstream ein wenig abhebt.