Singlefrauen in den Roaring Twenties

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irismaria Avatar

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Das Cover von "Die Frau an der Schreibmaschine" von Suzanne Rindell zeigt das ausdrucksstarke Portrait einer jungen Frau in Schwarzweiß. Man mag kaum glauben, dass es die Stenotypistin Rose darstellen soll, um die es in der Geschichte geht, denn die Schminke und der Schmuck scheinen nicht zu dem unscheinbaren Mädchen aus dem Waisenhaus zu passen, das das in den 20er Jahren in Manhattan in einem Polizeirevier arbeitet und die Verhöre protokolliert. Vielleicht ist es ihre Kollegin Odalie, die tagsüber an der Schreibmaschine sitzt und nach Feierabend in einem noblen Hotel lebt und ein freies Leben führt?
Ich hatte erwartet, dass es in der Geschichte um die Verbrechen geht, die das Polizeirevier bearbeitet, doch die Story entwickelt sich in eine ganz andere Richtung. Suzanne Rindell malt ein faszinierendes Portrait verschiedener Singlefrauen in den Roaring Twenties in New York City, einer Zeit der beginnenden Prohibition und Emanzipation. Mit Rose erlebt man das Leben eines einfachen Mädchens, das Einblicke in die Welt der Oberschicht, aber auch des Verbrechens erhält. Die schöne Sprache und die gute Darstellung der Zeit ergänzen den positiven Gesamteindruck.