Bonn
Supergut, bin begeistert. Man hat ein Déjà-vu nach dem anderen. Die Autorin schildert - natürlich in etwas anderen Konstellationen - die Skandale der Bonner Bundesrepublik, wobei sie immer auf der Sachebene bleibt und Zweierbeziehungen auf dieser zwar eine wichtige Rolle spielen, aber in ihrer Gesamtheit eher im Hintergrund ablaufen. Auch ohne zentrale Love-Story kann man also gute Bücher schreiben. Das Ganze liest sich wie ein Schachspiel, man wartet ständig auf den nächsten mehr oder weniger cleveren Zug der einen oder anderen Seite. Man fühlt sich wirklich an "Monrepos oder die Kälte der Macht" von Manfred Zach erinnert, worin die Filbinger bzw. die Späth - Affäre aufgearbeitet wurde. Das Open-End, das ich normalerweise nicht so wirklich schätze, passt hier wunderbar hin und lässt hoffen, dass die Autorin weiterschreibt. Könnte sie gerne tun, mich hätte sie als Leserin sicher.