Lehrreich und unterhaltsam
Was für ein interessant konstruierter und zugleich unterhaltsamer politischer Roman! „Die Frau der Stunde“ spielt im Bonn der späten 1970er Jahre – in den verrauchten Fluren der Macht des Langen Eugen, in denen Gin Tonics fließen, Karrieren an langen Abenden geschmiedet (und zerstört) werden und Frauen noch immer gegen eine Altherrenriege im Bundestag ankämpfen müssen.
Im Mittelpunkt steht die fiktive Politikerin Catharina Cornelius, die völlig unerwartet zur Außenministerin und Vizekanzlerin aufsteigt. Catharina Cornelius ist dabei eine komplexe Frauenfigur. Sie ist ehrgeizig, strategisch und durchaus bereit, Kompromisse einzugehen – nicht aus Opportunismus, sondern aus klarem Machtbewusstsein. Dass sie eine enge Clique von Freundinnen um sich hat, zeigt, wie wichtig weibliche Solidarität auch in der Politik ist. Und obwohl Catharinas politischer Alltag im Mittelpunkt steht, schafft die Autorin es, Spannung aufzubauen und gut zu unterhalten. Besonders gelungen finde ich dabei die Verknüpfung von Zeitgeschichte und Fiktion: Viele Figuren und Schauplätze tragen deutliche Züge realer Umstände, von Petra Kelly über Teheran zur Zeit der Revolution bis hin zu Politiker:innen der damaligen SPD, FDP und CDU. Wer ein Faible für politische Geschichte hat, kann hier wunderbar auf Spurensuche gehen, ohne dass der Roman je belehrend wirkt. Ich liebe das ja, wenn ein Roman mich zum Googeln anregt!
Stilistisch überzeugt der Roman durch klare Sprache, pointierte Dialoge und feine Ironie. Die Autorin beobachtet scharf, aber nie zynisch. Dabei fallen immer wieder auch Beobachtungen und Beschreibungen auf, die auch aktuell noch zutreffen. Das Ende schließlich war für mich ein echtes Highlight. Wer sich für Zeitgeschichte, politische Intrigen und komplexe Frauenfiguren interessiert, wird in diesem Buch also fündig – und bestens unterhalten. Ich hoffe auf jeden Fall auf eine Fortsetzung!
Im Mittelpunkt steht die fiktive Politikerin Catharina Cornelius, die völlig unerwartet zur Außenministerin und Vizekanzlerin aufsteigt. Catharina Cornelius ist dabei eine komplexe Frauenfigur. Sie ist ehrgeizig, strategisch und durchaus bereit, Kompromisse einzugehen – nicht aus Opportunismus, sondern aus klarem Machtbewusstsein. Dass sie eine enge Clique von Freundinnen um sich hat, zeigt, wie wichtig weibliche Solidarität auch in der Politik ist. Und obwohl Catharinas politischer Alltag im Mittelpunkt steht, schafft die Autorin es, Spannung aufzubauen und gut zu unterhalten. Besonders gelungen finde ich dabei die Verknüpfung von Zeitgeschichte und Fiktion: Viele Figuren und Schauplätze tragen deutliche Züge realer Umstände, von Petra Kelly über Teheran zur Zeit der Revolution bis hin zu Politiker:innen der damaligen SPD, FDP und CDU. Wer ein Faible für politische Geschichte hat, kann hier wunderbar auf Spurensuche gehen, ohne dass der Roman je belehrend wirkt. Ich liebe das ja, wenn ein Roman mich zum Googeln anregt!
Stilistisch überzeugt der Roman durch klare Sprache, pointierte Dialoge und feine Ironie. Die Autorin beobachtet scharf, aber nie zynisch. Dabei fallen immer wieder auch Beobachtungen und Beschreibungen auf, die auch aktuell noch zutreffen. Das Ende schließlich war für mich ein echtes Highlight. Wer sich für Zeitgeschichte, politische Intrigen und komplexe Frauenfiguren interessiert, wird in diesem Buch also fündig – und bestens unterhalten. Ich hoffe auf jeden Fall auf eine Fortsetzung!