Netter Ansatz, nicht mein Favorit

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lili_1302 Avatar

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„Die Frau der Stunde“ von Heike Specht spielt in den späten 70ern in Bonn und erzählt die Geschichte von Catharina Cornelius, einer liberalen Politikerin, die sich in der männerdominierten Politik durchsetzt. Mit Haltung, Witz und einer engen Frauenclique im Rücken kämpft sie sich ihren Weg bis ins höchste politische Amt. Das Buch zeigt, wie sie zwischen Macht, Medien und persönlichen Entscheidungen bestehen muss, ohne dabei den Überblick zu verlieren.

Ich gebe dem Buch drei von fünf Sternen. Besonders gefallen hat mir der Schreibstil – sehr flüssig, leicht zu lesen und angenehm erzählt. Es ist nett, es gelesen zu haben, weil es den Blick auf ein „Was wäre, wenn“-Szenario öffnet und dabei durchaus spannend aufzeigt, wie es einer Frau in einer solchen Position ergehen könnte. Allerdings war mir die Geschichte insgesamt etwas zu politisch, stellenweise fast belehrend, und große Überraschungen oder Wendungen bleiben leider aus. Wer sich für Politik, Frauenrollen und alternative Geschichtsentwürfe interessiert, wird sicher Freude daran haben, wer mehr Spannung oder Dramatik erwartet, könnte eher enttäuscht sein. Alles in allem ein solides Buch mit schönen Momenten, aber eben nicht ganz mein Favorit.