Zeitgeschichte, fundiert & lesenswert
Heike Specht gelingt mit „Die Frau der Stunde“ ein Zeitporträt, das die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der späten 60er, frühen 70er Jahre lebendig werden lässt. Zwischen Zigarettenrauch, Cognacgläsern und dem schwerfälligen Bonner Beamtenapparat entfaltet sie eine Geschichte, die ebenso fesselnd wie klug erzählt ist.
Im Zentrum steht Dr. Catharina Cornelius, die zur ersten Außenministerin der BRD avanciert. Unterstützt von unterschiedlichsten Frauen in privater wie beruflicher Beziehung geht sie ihren steinigen Weg durch eine von Chauvinismus geprägten Männerwelt. Gerade hier überzeugt das Buch durch seine Aktualität: Vieles, was Specht schildert, wirkt erschreckend zeitlos.
Die Verbindung von historischen Ereignissen – bspw. dem Tod Benno Ohnesorgs, den Verstrickungen des iranischen Regimes, den Spannungen in der SPD-FDP-Koalition – mit einer fiktionalen Erzählung hat mir sehr gefallen. Specht zeigt Machtspiele, Intrigen und die Rolle der Presse in einer Weise, die zwar nicht den Rhythmus eines Politthrillers aufnimmt, aber dennoch jederzeit Spannung erzeugt.
Nicht ganz frei von Schwächen ist der Roman dennoch. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin ihren Leser:innen etwas mehr zutraut. Es gibt einige Wiederholungen zu Personen, ihren Berufen und Beziehungen zueinander, die - denke ich - man sich auch gut merken kann, ohne dass diese bei beinahe jeder Erwähnung erneut eingestreut werden.
Trotzdem überwiegt der Eindruck eines historisch fundierten Romans, der Atmosphäre und Zeitgeist einfängt. Wer sich für deutsche Zeitgeschichte interessiert und sie gerne in erzählerischer Form erleben möchte, findet hier eine ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Lektüre.
Ein lesenswertes Buch, das Vergangenheit fühlbar macht und gleichzeitig viel über die Gegenwart erzählt.
Im Zentrum steht Dr. Catharina Cornelius, die zur ersten Außenministerin der BRD avanciert. Unterstützt von unterschiedlichsten Frauen in privater wie beruflicher Beziehung geht sie ihren steinigen Weg durch eine von Chauvinismus geprägten Männerwelt. Gerade hier überzeugt das Buch durch seine Aktualität: Vieles, was Specht schildert, wirkt erschreckend zeitlos.
Die Verbindung von historischen Ereignissen – bspw. dem Tod Benno Ohnesorgs, den Verstrickungen des iranischen Regimes, den Spannungen in der SPD-FDP-Koalition – mit einer fiktionalen Erzählung hat mir sehr gefallen. Specht zeigt Machtspiele, Intrigen und die Rolle der Presse in einer Weise, die zwar nicht den Rhythmus eines Politthrillers aufnimmt, aber dennoch jederzeit Spannung erzeugt.
Nicht ganz frei von Schwächen ist der Roman dennoch. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin ihren Leser:innen etwas mehr zutraut. Es gibt einige Wiederholungen zu Personen, ihren Berufen und Beziehungen zueinander, die - denke ich - man sich auch gut merken kann, ohne dass diese bei beinahe jeder Erwähnung erneut eingestreut werden.
Trotzdem überwiegt der Eindruck eines historisch fundierten Romans, der Atmosphäre und Zeitgeist einfängt. Wer sich für deutsche Zeitgeschichte interessiert und sie gerne in erzählerischer Form erleben möchte, findet hier eine ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Lektüre.
Ein lesenswertes Buch, das Vergangenheit fühlbar macht und gleichzeitig viel über die Gegenwart erzählt.