Authentisch, unkonventionell, wichtig

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leni_d Avatar

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Vom arbeitsreichen Leben einer Bäuerin im englischen Lake District erzählt Helen Rebanks in ihrem autobiographischen Buch „Die Frau des Farmers“. Sie schildert darin ihr Leben im Verlauf eines einzigen Tages, von morgens 5:30, wenn der Hahn kräht, bis nach Sonnenuntergang, wenn die Mühen und Werke des Tages hinter ihr liegen.
In klaren Worten, ehrlich und ungeschönt berichtet sie von den täglichen Aufgaben im Haushalt, bei der Kindererziehung und der Arbeit mit den Tieren am Hof. Dabei wird schnell klar, dass das oft romantisierte Bild, das Außenstehende vom Leben am Bauernhof haben, wenig mit der harten Realität zu tun hat. Oft bleiben die eigenen Bedürfnisse hinter denen von Kindern und Tieren zurück und es bleibt kaum Zeit, die Idylle der Landschaft, die sie umgibt, zu genießen.
„Ich muss meine Familie dazu bringen, die ganze unsichtbare Arbeit zu sehen und wertzuschätzen“, schreibt sie und weist damit auf die Bedeutung von Care-Arbeit hin.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Buches ist die Wertschätzung für die bäuerliche Arbeit, wobei auch die Veränderungen in der Landwirtschaft thematisiert werden. Davon wird in den Rückblenden auf ihre eigene Jugend und das Leben der Generationen vor ihr, besonders jenes der hart arbeitenden Frauen, erzählt.
Ergänzt wird der Text durch zahlreiche Rezepte und schöne Illustrationen.
Ein Buch für alle, die einen authentischen Blick auf das Leben von Bäuerinnen werfen wollen - oder ein Kochbuch der anderen Art suchen.