Ein Bauernleben wie es im Buche steht

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Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht eine Frau, die zwischen zwei Welten lebt: eine Bäuerin, die in ihrem Innersten eigentlich eine Künstlerin sein wollte. Dieser innere Zwiespalt zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und verleiht der Erzählung eine berührende Tiefe. Mit viel Feingefühl und großer Authentizität wird der Kontrast zwischen gelebtem Alltag als Ehefrau, Mutter und Farmerin und unerfüllten Träumen und seltenen Glücksmomenten nachgezeichnet – ein Spannungsfeld, das bewegt.
Die Autorin schildert das bäuerliche Leben in England in all seinen Facetten – ehrlich, ungeschönt und zugleich mit Respekt für die harte Arbeit, die dahintersteht. Fernab von idyllischen Klischees offenbart sich der Hofalltag als kraftzehrend, fordernd und oft von Verzicht geprägt. Dabei gelingt es dem Buch meisterhaft, die seelische wie körperliche Erschöpfung der Protagonistin greifbar zu machen, ohne dabei in Larmoyanz zu verfallen. Vielmehr entsteht ein vielschichtiges Porträt einer Frau, die versucht, ihrer Rolle gerecht zu werden, ohne dabei sich selbst ganz zu verlieren.
Ein besonderes Highlight sind die eingestreuten Rezepte, die nicht nur kulinarische Inspiration bieten, sondern zugleich als Fenster in die familiäre und kulturelle Tradition dienen. Sie verleihen dem Buch eine persönliche, fast intime Note – wie handgeschriebene Seiten aus einem alten Familienkochbuch, weitergereicht von Generation zu Generation.
Diese feinfühlige Erzählung ist mehr als nur ein Einblick in das Leben auf dem Land – sie ist eine stille Hommage an all jene, die zwischen Pflicht und Sehnsucht ihren eigenen Weg suchen.