Entschleunigung im englischen Bauernleben
Ein entschleunigter Alltag im Lake District – zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Küche
Helen Rebanks öffnet mit „Die Frau des Farmers“ die Tür zu einem Leben, das viele nur aus alten Kindheitsträumen oder Postkarten vom englischen Land kennen. Doch statt romantischer Verklärung bietet sie einen ehrlichen, warmherzigen und oft auch fordernden Einblick in den Alltag einer modernen Bäuerin – mitten im Lake District, auf dem Hof ihrer Familie.
🐑 Ein Tag auf dem Bauernhof – in Etappen erzählt
Der Aufbau des Buches ist so pragmatisch und gleichzeitig poetisch wie Helen selbst: Unterteilt in die Abschnitte eines Tages – Morgengrauen, Morgen, Nachmittag, später Nachmittag, Abend – begleitet man die Autorin durch ihren Alltag. Doch es geht nicht nur um das Hier und Jetzt. Immer wieder schweift sie zurück in die Vergangenheit: ihre Kindheit auf dem Hof, Jugendträume (sie wollte eigentlich Künstlerin werden), das Verhältnis zur Mutter, die oft überfordert war, und die stoische Beziehung ihrer Großeltern – geprägt von Pflichtbewusstsein, weniger von emotionaler Nähe. Ohne Pathos, aber mit viel Feingefühl schildert Rebanks, wie sich die Rolle der Frau auf dem Bauernhof verändert hat – und doch vieles gleich geblieben ist.
🧑🌾 Die Frau auf dem Hof – zwischen Pflicht und Selbstverwirklichung
Besonders eindrücklich ist ihre Reflexion über die Aufgaben, die Frauen auf einem Hof leisten – früher wie heute oft unsichtbar, aber essenziell. Helen schreibt mit großer Ehrlichkeit darüber, wie sie selbst in diese Rolle hineingewachsen ist, wie sie Verantwortung übernommen hat, obwohl ihr Lebensplan einmal ganz anders aussah. Sie erzählt von Stress, körperlicher Erschöpfung, mentaler Belastung – aber auch von Sinn, Naturverbundenheit und kleinen Momenten des Glücks.
🍲 Mehr als ein Buch – fast ein Lebenskompendium
Was dieses Buch besonders charmant macht, sind die kleinen Einschübe: Rezepte, die in ihrer Schlichtheit und Bodenständigkeit perfekt ins englische Landleben passen. Sie durchbrechen den Erzählfluss auf angenehme Weise, geben dem Leser aber gleichzeitig das Gefühl, in Helens Küche zu stehen – mit Blick auf die Weide, den Holzofen im Rücken. Ergänzt wird das Ganze durch praktische Listen am Ende des Buches – etwa, was man immer im Vorratsschrank haben sollte. Das macht den Text greifbar, nützlich – fast wie ein hybrides Memoiren-Kochbuch.
🪵 Fazit
„Die Frau des Farmers“ ist kein Buch mit dramatischem Spannungsbogen oder schillernden Figuren. Es lebt von seiner Erdung, seinem langsamen Rhythmus, der den Leser einlädt, die eigene Taktung zu überdenken. Für Fans von Nature Writing, für alle, die das englische Landleben lieben, sich für die Realität bäuerlicher Arbeit – besonders aus weiblicher Perspektive – interessieren und für jene, die sich nach einer kleinen Auszeit in Buchform sehnen.
Die Rezepte geben dem Ganzen nicht nur Struktur, sondern auch Wärme und Alltagstauglichkeit. Selbst wer die Geschichte durchgelesen hat, wird das Buch immer wieder zur Hand nehmen – sei es, um einen Crumble zu backen oder sich in eine andere Welt zu träumen.
📚 Empfehlenswert für:
• Leser*innen von Nature Writing und Landliteratur
• Menschen mit Interesse am bäuerlichen Leben und Generationenwandel
• Alle, die gerne rezepthaltige Memoiren lesen
• Und jene, die ein Buch zum Innehalten suchen – ohne Kitsch, aber mit Seele.
Helen Rebanks öffnet mit „Die Frau des Farmers“ die Tür zu einem Leben, das viele nur aus alten Kindheitsträumen oder Postkarten vom englischen Land kennen. Doch statt romantischer Verklärung bietet sie einen ehrlichen, warmherzigen und oft auch fordernden Einblick in den Alltag einer modernen Bäuerin – mitten im Lake District, auf dem Hof ihrer Familie.
🐑 Ein Tag auf dem Bauernhof – in Etappen erzählt
Der Aufbau des Buches ist so pragmatisch und gleichzeitig poetisch wie Helen selbst: Unterteilt in die Abschnitte eines Tages – Morgengrauen, Morgen, Nachmittag, später Nachmittag, Abend – begleitet man die Autorin durch ihren Alltag. Doch es geht nicht nur um das Hier und Jetzt. Immer wieder schweift sie zurück in die Vergangenheit: ihre Kindheit auf dem Hof, Jugendträume (sie wollte eigentlich Künstlerin werden), das Verhältnis zur Mutter, die oft überfordert war, und die stoische Beziehung ihrer Großeltern – geprägt von Pflichtbewusstsein, weniger von emotionaler Nähe. Ohne Pathos, aber mit viel Feingefühl schildert Rebanks, wie sich die Rolle der Frau auf dem Bauernhof verändert hat – und doch vieles gleich geblieben ist.
🧑🌾 Die Frau auf dem Hof – zwischen Pflicht und Selbstverwirklichung
Besonders eindrücklich ist ihre Reflexion über die Aufgaben, die Frauen auf einem Hof leisten – früher wie heute oft unsichtbar, aber essenziell. Helen schreibt mit großer Ehrlichkeit darüber, wie sie selbst in diese Rolle hineingewachsen ist, wie sie Verantwortung übernommen hat, obwohl ihr Lebensplan einmal ganz anders aussah. Sie erzählt von Stress, körperlicher Erschöpfung, mentaler Belastung – aber auch von Sinn, Naturverbundenheit und kleinen Momenten des Glücks.
🍲 Mehr als ein Buch – fast ein Lebenskompendium
Was dieses Buch besonders charmant macht, sind die kleinen Einschübe: Rezepte, die in ihrer Schlichtheit und Bodenständigkeit perfekt ins englische Landleben passen. Sie durchbrechen den Erzählfluss auf angenehme Weise, geben dem Leser aber gleichzeitig das Gefühl, in Helens Küche zu stehen – mit Blick auf die Weide, den Holzofen im Rücken. Ergänzt wird das Ganze durch praktische Listen am Ende des Buches – etwa, was man immer im Vorratsschrank haben sollte. Das macht den Text greifbar, nützlich – fast wie ein hybrides Memoiren-Kochbuch.
🪵 Fazit
„Die Frau des Farmers“ ist kein Buch mit dramatischem Spannungsbogen oder schillernden Figuren. Es lebt von seiner Erdung, seinem langsamen Rhythmus, der den Leser einlädt, die eigene Taktung zu überdenken. Für Fans von Nature Writing, für alle, die das englische Landleben lieben, sich für die Realität bäuerlicher Arbeit – besonders aus weiblicher Perspektive – interessieren und für jene, die sich nach einer kleinen Auszeit in Buchform sehnen.
Die Rezepte geben dem Ganzen nicht nur Struktur, sondern auch Wärme und Alltagstauglichkeit. Selbst wer die Geschichte durchgelesen hat, wird das Buch immer wieder zur Hand nehmen – sei es, um einen Crumble zu backen oder sich in eine andere Welt zu träumen.
📚 Empfehlenswert für:
• Leser*innen von Nature Writing und Landliteratur
• Menschen mit Interesse am bäuerlichen Leben und Generationenwandel
• Alle, die gerne rezepthaltige Memoiren lesen
• Und jene, die ein Buch zum Innehalten suchen – ohne Kitsch, aber mit Seele.