Stille

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dunkelbunt Avatar

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Yolande ist 40 und steht mitten im Leben. Sie hat einen Sohn und ihr Leben hält sie auf Trab. Bis zu dem Moment wo alles aufhört wichtig zu sein und sie von einer inneren Ruhe ergriffen wird, die sie scheinbar gleichgültig werden lässt. Doch es ist keine Gleichgültigkeit, die Yolande erfasst hast, sondern vielmehr eine Ausgeglichenheit, die es ihr erlaubt über den Nichtigkeiten des Lebens zu stehen.
Als ihr Sohn jedoch bei einem Unfall ums Leben kommt bemerkt sie, dass die innere Stille, die von ihr Besitz ergriffen hat, nicht nur die Kleinigkeiten des Lebens unwichtig erscheinen lässt sondern auch alles andere. Yolande muss sich eingestehen, dass der Tod ihres Kindes keine wirkliche Auswirkung auf sie hat. Sie empfindet zwar Traurigkeit, doch diese ist "nur zu Besuch", zieht gleich weiter und lässt sie ihrer unerschütterlichen Gelassenheit zurück. Ihr Umfeld ist irritiert, sie erwarten den Zusammenbruch, welcher jedoch nicht eintritt.

Yolande berichtet in Interview-Form in diesem Buch über ihre spirituellen Erlebnisse mit der "Stille", wie sie diesen Zustand selbst nennt.
Dabei ist die Leseprobe wie ich finde sehr ehrlich, für mich aber auch erschütternd. Ich kann es mir nicht vorstellen, wie man sich so leer fühlen kann, dass nicht einmal der Tod des eigenen Sohnes einen berührt. Doch mir gefällt die philosophische Richtung des Buchs sehr gut, auch wenn ich im Widerstreit zwischen "kann ich nicht glauben" und "das ist interessant" bin. Ich würde gerne mehr erfahren über Yolande und diesen Zustand, würde gerne wissen ob es ein vorübergehendes Erlebnis ist oder andauert und wie sie damit umgehen kann.