Alles ist plötzlich ganz anders...

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sunnygirl Avatar

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Yolande ist eine agile Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Es trifft sie plötzlich und vollkommen unerwartet. Yolande erlebt eine Spontanerleuchtung. Von einer Minute auf die andere ist alles anders. Anfangs denkt Yolande es sei nur ein vorübergehender Zustand. Doch „die Stille“ bleibt. Selbst der überraschende Tod ihres Sohnes kann sie nicht aus dieser Stille zurückholen. Im Gegenteil, die Stille wird zunehmend stärker und nimmt mehr und mehr Raum ein. Sie ergreift völlig Besitz von Yolande.

Das Buch ist ein sehr persönlicher Erfahrungsbericht. Berührend, irritierend, befremdend. Es ist ein Versuch dem interessierten Leser zu vermitteln, wie Yolande ihre Erleuchtung erlebt, wie sich ihr Bewusstsein verändert und entwickelt. Laurence Vidal, eine Journalistin, versucht dem Rätsel der Erleuchtung auf die Spur zu kommen. Sie trifft sich mehrfach – in größeren Abständen - mit Yolande und stellt ihr Fragen. Dabei entwickelt sich zwischen den beiden Frauen eine tiefe Freundschaft. Das Buch ist wie ein Interview aufgebaut. Unterbrochen von kurzen Kapiteln, die aus dem Leben und der spirituellen Suche von Laurence Vidal erzählen.

Der ungewöhnlich lange Titel hat mich neugierig gemacht. Die ersten Seiten waren gut zu lesen, leicht und fließend. Interessant fand ich auch die Interviewform, die sich über das ganze Buch erstreckt. Doch nach 20-30 Seiten wird das Lesen zäher. Die Wiederholungen häufen sich, sowohl die Fragen also auch die Antworten. Die von Yolande beschriebenen Erfahrungen waren für mich teils sehr abstrakt und unverständlich. Ich denke, es ist schwer, vielleicht sogar unmöglich, einem Außenstehenden eine derartige Erfahrung nahe zu bringen. Überhaupt Worte dafür zu finden. Die vielen Wiederholungen bestätigen dies. Das Thema an sich finde ich spannend. Das Buch hat mich allerdings nicht wirklich überzeugt.