Etwas verwirrend

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ismaela Avatar

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Ich muss gestehen, dass mich selten ein Buch so verwirrt zurückgelassen hat, wie dieses.
Zunächst aber erst mal ein großes Lob an die Gestalter des Titelbildes - manche Bücher will man schon deshalb lesen, weil das Cover so toll aussieht. Das ist bei diesem Buch der Fall, ich finde dieses frische und fröhliche Gelb und die Gestaltung an sich einfach super!
Jetzt aber zum Buch! Es geht um einen Interview-Roman mit einer Frau - Yolande - die eines Tages feststellt, dass sie keine Gedanken mehr im Kopf hat. Da ist nichts mehr. Sie nennt dann auch dieses Nichts "die Sache". Dabei ist sie nicht gefühlskalt oder empfindungslos, sie steht sozusagen neben sich und lässt das Leben sie leben. Tja, und damit ist die Essenz des Buches eigentlich schon beschrieben. Zwischen den Interview Kapiteln beschreibt Laurence Vidal, die Yolandes "Schülerin" ist, wie sie und Yoland die Zeit so miteinander verbringen, während sie diese Interviews führen.
Ich habe dieses Buch nicht ungern gelesen, aber wie gesagt, sämtliche Antworten Yolandes, wenn sie ihren Zustand beschreiben soll, sind irgendwie alle gleich. Es kommt nie etwas neues, man bekommt keinen weiteren Einblick in ihr Leben. Mich hätte z. B. interessiert, wovon sie nun lebt, wo sie nicht mehr arbeitet - verdient sie Geld damit, dass sie jetzt als spirituelle Lehrerin tätig ist? Auch kommt mir ihr Zustand nicht so mystisch vor, wie er in diesem Buch beschrieben wird. Ein Tumor? Das war mein erster Gedanke. Der bestimmte Regionen des Gehirns beeinträchtigt... Aber gut. Die Art und Weise, wie dieses Buch geschrieben ist, ist sehr schön, sehr poetisch, aber "ein authentischer, faszinierender und tief berührender Bericht", wie es auf dem Buchrücken steht, ist es meiner Meinung nach nicht.