Die Frau, die nie fror

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Der Thriller „Die Frau die nie fror“ von Elisabeth Elo erschien im Februar 2014 im Ullstein Buchverlag. Die Protagonistin ist die junge Frau Pirio Kasparov, die russische Wurzeln hat und dennoch nicht weiß wer sie ist. Als sie mit ihrem Freund Ned auf dessen Hummerboot arbeitet wird das Schiff gerammt und zerbricht. Ned wird niemals gefunden, Pirio nach 4 Stunden im eiskalten Wasser gerettet. Niemand unterstützt Pirio bei der Suche nach dem Täter doch sie verspricht Neds Sohn Noah das aufzuklären. Dabei enttarnt sie eine Gruppe die jedes Jahr brutale Jagd auf unzählige Wale macht und gerät dabei selbst ins Revier der Drahtzieher. Durch ihre Fähigkeit in eiskaltem Wasser zu überleben und ihre Körpertemperatur zu regulieren wächst sie über sich hinaus und kommt ihrem Ziel zum Ende immer näher und begegnet sogar der Liebe. Aber es gibt auch Menschen, die nicht so viel Glück haben und so sterben Mrs. Smith, John Oster und unzählige Wale.
Inhaltlich greift Elo ein brisantes Thema auf, dass in den Medien immer mal wieder aufblitzt und dann doch allzu schnell wieder verschwindet. Die Geschichte ist konstant und in sich schlüssig, spart dabei aber nicht an Spannung und Intensität. Die Autorin schreibt gekonnt und kreiert dabei düstere Atmosphären. Dabei fällt auf, dass sie einige psychologische Fachbegriffe verwendet, was für mich auf eine ausgereifte Ausarbeitung der Charaktere schließen lässt. Bereits der erste Eindruck des Buches war gut. Ich hatte das Gefühl, dass in der Geschichte viel Handlung steckt und so war direkt das Bedürfnis geweckt mehr davon lesen zu können. Elisabeth Elo hat meine Erwartungen dabei komplett erfüllt. Ich habe die 500 Seiten innerhalb von 3 Tagen geradezu verschlungen und kann diesen Thriller absolut weiterempfehlen. Wer allerdings das große Blutvergießen sucht, der wird mit diesem Buch nicht vollauf zufrieden sein. Und wer die Schilderung skrupelloser Tötung von Wildtieren nicht verkraftet, der sollte vielleicht auch lieber an diesem Buch vorübergehen. Wer aber den Nervenkitzel mag und dazu auch bereit ist in die Abgründe der menschlichen Seele zu blicken, für den bietet „Die Frau die nie fror“ einen hohen Lesegenuss.