Gute Geschichte, am Anfang aber etwas träge

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theonlytruth Avatar

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„Die Frau, die nie fror“ von Elisabeth Elo ist ein hintergründiger Thriller, der einen Großteil der Zeit auf dem Meer spielt. Zu Beginn des Buches berichtet die Hauptperson Pirio von ihrer Fahrt mit dem Hummerkutter ihres Freundes Ned, der damit endet, dass das Boot im dichten Nebel von einem viel größeren Schiff gerammt und versenkt wird. Ned kann sich nicht retten. Seine Leiche wird nie gefunden. Pirio aber schafft es vier Stunden im kalten Atlantik zu überleben, bis sie schließlich von der Küstenwache gerettet wird. Diese einzigartige Fähigkeit, solch eine lange Zeit in kaltem Wasser zu überleben macht sie einzigartig und weckt das Interesse der Medien, aber auch der US Navy.

Der Schutzumschlag des Buches zeigt aus der Vogelperspektive ein Frau im Parka, die durch Schnee läuft. Dazu passend auch der Einband, der in seiner weißen, leicht glitzernden Farbe auch an Schnee erinnert. Die Gestaltung gefällt mir sehr gut, passt für mich aber nicht hundert Prozent zum Buch, da Schnee eigentlich kaum erwähnt wird.

Der Anfang des Buches war mir eine Spur zu langatmig. So richtig Spannung kam für mich erst nach etwa 150 Seiten auf. Die Handlung ist inhaltlich kreativ, nimmt aber selten überraschende Wendungen. Nur selten wird der Leser wirklich überrascht. Die Thematik wurde gut umgesetzt. Der Erzählstil ist authentisch und geradlinig. So liest sich das Buch sehr flüssig. Die Charaktere sind recht unterschiedlich, für mich aber in manch schwierigen Situationen eine Spur zu mutig und cool, was aber auch mit der russischen Herkunft Pirios und der schroffen Erziehung durch ihren Vater begründet werden könnte. Durch Pirios distanzierte Art konnte ich mit ihr auch nicht vollkommen sympathisieren. Trotzdem konnte man sich aber gut in Handlung einfühlen.

In meinen Augen ist das Buch gut geeignet für Fans ruhigerer Thriller, besonders wenn Interesse an den Themen Seefahrt, Fischerei und Umweltschutz besteht. Liebhaber harter und brutaler Psychothriller würde ich dieses Buch eher weniger empfehlen.
In Schulnoten gebe ich diesem Buch eine 2 minus.