Unglaublich berührend
In wunderschön poetischer Sprache beschreibt die Autorin den Gemütszustand einer Frau, die sich nach dem Tod des geliebten Ehemannes in den hohen Norden auf eine Insel der Lofoten zurückgezogen hat, um in der Abgeschiedenheit und Stille der Landschaft wieder zu sich zu finden. Sie lebt in der einzigen Hütte auf der Insel, fernab von anderen Menschen. Doch für Gro, Anfang 40 und Explorationsgeologin auf Bohrinseln, erweisen sich die Stille und Einsamkeit als sehr schwierig, gibt es doch in den kalten und dunklen Wintermonaten kaum Abwechselung. So wird Gro immer wieder von Erinnerungen an ihren Mann Nicklas und ihrer glückliche Ehe heimgesucht, was ihre Depression noch verstärkt. Sie kommt in der Früh kaum aus dem Bett, isst mechanisch ihre Mahlzeiten, ohne sie zu genießen und kann sich kaum zu irgendwelchen Tätigkeiten aufraffen. In jedem Satz kann man die tiefe Trauer von Gro spüren, was mich sehr berührt hat. Als ein kleiner Vogel gegen die Scheibe ihres Hauses fliegt und sich verletzt, nimmt sich Gro seiner an und pflegt ihn gesund. Sie spürt, dass es ihr besser geht, wenn sie sich um jemanden kümmern kann, doch als Mats (so der Name des Finken) nach ein paar Tagen wieder gesund ist und Gro verlässt, sinkt sie wieder in ihre Depression zurück. Ihr ist selbst bewusst, dass sie sich ablenken muss, doch fehlt ihr in ihrem Leben jeglicher Sinn und daher auch die Energie, etwas zu verändern. Schließlich beschließt sie, im Frühjahr Kräuter anzubauen und versucht, Tang zu ernten. Prompt fällt sie ins Wasser und kann sich nur mit Mühe ans Ufer retten. Und da gibt es kurz diesen einen Moment, in dem sie sich einfach dem Tod ergeben möchte, um wieder mit Nicklas vereint zu sein.
Die Autorin versteht es hervorragend, den Zustand einer tief trauernden Frau zu beschreiben, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sieht und sich komplett von ihrem früheren Leben zurückgezogen hat. Als Leserin konnte ich all ihre Gefühle spüren und verstehen. Auch die Landschaftsbeschreibungen sind wunderschön und detailliert, und sie verstärken den Eindruck der Isolation, in der Gro sich befindet.
Die Autorin versteht es hervorragend, den Zustand einer tief trauernden Frau zu beschreiben, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sieht und sich komplett von ihrem früheren Leben zurückgezogen hat. Als Leserin konnte ich all ihre Gefühle spüren und verstehen. Auch die Landschaftsbeschreibungen sind wunderschön und detailliert, und sie verstärken den Eindruck der Isolation, in der Gro sich befindet.